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Dirigentin Europas: Theodor-Wanner-Preis für Federica Mogherini

Preisträgerin Federica Mogherini, Außenminister Heiko Maas und Ulrich Raulff, Präsident des ifa.

Preisträgerin Federica Mogherini, Außenminister Heiko Maas und Ulrich Raulff, Präsident des ifa., © Thomas Trutschel/photothek.de

18.12.2019 - Artikel

Federica Mogherini hat sich an vielen Fronten für Frieden und Verständigung engagiert und die Rolle der Kulturdiplomatie entscheidend gestärkt. Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) verleiht ihr dafür den Theodor-Wanner-Preis 2019. Außenminister Heiko Maas hält die Laudatio.

Der Chor innerhalb der EU ist vielstimmig. Ihm größtenteils harmonische Töne zu entlocken ist harte Arbeit. Außenminister Maas lobte heute bei der Verleihung des Theodor-Wanner-Preises an Federica Mogherini ihr großes Engagement um die Einheit Europas:

Du hast nicht nur die kulturellen Differenzen, die vielen Stimmen, die unterschiedlichen Egos und Temperamente der europäischen Außenminister gemanaged. Du hast Europa hörbar gemacht für seine Freunde und Partner in der Welt. Die fünf Jahre, in denen Du Dirigentin unseres europäischen Chors warst, hast Du großes Gespür und Durchsetzungskraft bewiesen, um Misstöne zu vermeiden. Damit hast Du Maßstäbe gesetzt für das immer noch junge Amt der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik.

Maas hob Mogherinis besonders Engagement in einem schwierigen Amt hervor. Vor allem beim Iran-Abkommen hat sie mit unermüdlichem Einsatz maßgeblich zum Erfolg der europäischen Diplomatie beigetragen. Nur einen Tag nach dem Brexit-Referendum veröffentlichte Mogherini die Globale Strategie der EU. Mit ihr unterstrich sie den Anspruch, in der EU in der Außenpolitik sowie bei Sicherheit und Verteidigung enger zusammenzuarbeiten – als einzige Möglichkeit, in dieser veränderten Welt zu bestehen.

Kulturdiplomatie als wichtiger Teil europäischer Außenpolitik

Europäische Außenpolitik war für Mogherini auch immer eine kulturelle Aufgabe, hob Maas hervor: „Weil Du um die Notwendigkeit von Vielfalt als Teil unseres Kampfes gegen Populismus und Nationalismus wusstest. Und dass die Schönheit, die aus dieser Verschiedenheit von Kulturen und Menschen wächst, die Grundlage unserer Identität ist.“ 2016 machte Mogherini die Kulturdiplomatie zu einem festen Bestandteil der Globalen Strategie. Gemeinsam mit Deutschland setzte sie das Thema „Kultur und Krise“ 2017 auf die europäische Agenda, der Kulturgutschutz wurde als Gegenstand der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik verankert – in und außerhalb der EU. Konkrete Projekte sind etwa die von Mogherini vorangetriebene Balkan Heritage Route oder die Bemühungen um den Kulturerhalt im Irak. Auch bei der Förderung von Kreativwirtschaft und den nachhaltigen Entwicklungszielen ist die EU im Rahmen der Kulturdiplomatie noch stärker engagiert.

Der Theodor-Wanner-Preis

Seit 2009 verleiht das ifa den Theodor-Wanner-Preis an Personen und Organisationen, die Herausragendes für den Dialog der Kulturen und die Völkerverständigung geleistet haben. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft des Außenministers und ist mit 10.000,- Euro dotiert. Das Preisgeld spendet Mogherini, nach eigenen Angaben „gleichzeitig stolze Römerin, Italienerin und Europäerin“, an die Organisation „Rondine Cittadella della Pace“, die sich für auf der ganzen Welt für die Vermeidung bewaffneter Konflikte einsetzt und eine eigene Methode zur kreativen Transformation von Konflikten entwickelt hat.

Theodor Wanner, deutscher Unternehmer, Wissenschaftsförderer und Museumsleiter, gründete die Süddeutsche Rundfunk AG und leitete das Linden-Museum für Länder- und Völkerkunde in Stuttgart. Auf seine Initiative wurde 1917 das Institut für Auslandsbeziehungen gegründet.

Mehr Informationen: Institut für Auslandsbeziehungen

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