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Im Dreiländereck: Außenminister Maas reist nach Schengen, Leidingen und Saarlouis

Zwei Männder kommen sich auf einer Brücke entgegen, in der Mitte stehen die Flaggen von Luxemburg, Europa und Deutschland

Außenminister Maas trifft seinen luxemburger Amtskollegen Jean Asselborn (Archivbild aus 2020), © Thomas Imo/photothek.net

08.07.2021 - Artikel

Eigentlich gibt es im Schengenraum seit 1985 offene Grenzen. Die Pandemie hat diese europäische Normalität durcheinandergewirbelt: Von März bis Juni 2020 wurden an vielen EU-Binnengrenzen vorübergehend wieder Kontrollen eingeführt, um die Ausbreitung der Pandemie aufzuhalten.

Für viele Menschen im Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich war diese Zeit eine harte Prüfung, denn das grenzüberschreitende Zusammenleben ist hier besonders eng. Heute reist Außenminister Maas in die Region und trifft dort seine Amtskollegen aus Luxemburg und Frankreich.

Schengen: Symbolort für offene Grenzen

Ein Mann spricht in Mikrofone, im Hintergrund Flaggen
Außenminister Heiko Maas reist Schengen, Leidingen und Saarlouis (Archivbild aus 2020)© Thomas Imo/photothek.net

Wie kein zweiter Ort steht das kleine luxemburgische Winzerdorf Schengen für die Vision offener Grenzen: Hier wurde am 14. Juni 1985 das sogenannte „Schengener Abkommen“ unterzeichnet. Zwischen den teilnehmenden Staaten – heute sind es 26 – wird auf Grenzkontrollen an den Staatsgrenzen verzichtet. Seither erkennt man nur noch an dem inzwischen vertrauten blauen Schild mit dem gelben Sternenkranz der EU, dass man gerade eine Binnengrenze überquert.

Schengen steht somit seit 1985 symbolisch für offene Grenzen und das europäische Projekt – für ein friedliches und freundschaftliches Zusammenleben ohne Stacheldraht und Schlagbäume. Umso schmerzhafter war es für viele überzeugte Europäerinnen und Europäer, als im Frühjahr 2020 auch hier vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der deutsch-luxemburgischen Grenze eingeführt wurden, die quer durch die Mosel zwischen Schengen und der gegenüberliegenden deutschen Gemeinde Perl verläuft.

Bereits am 16. Mai 2020, nachdem zuvor um Mitternacht die vorübergehenden Grenzkontrollen wieder aufgehoben worden waren, war Außenminister Maas nach Schengen gereist, um sich mit seinem luxemburgischen Amtskollegen Jean Asselborn auf der Grenzbrücke zu treffen. Heute reist Maas erneut nach Schengen. Neben seinem luxemburgischen wird er dort auch mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian zusammentreffen. Gemeinsam besuchen die drei Außenminister das Europadenkmal und das Europäische Museum, die dem Schengener Abkommen von 1995 gewidmet sind. Im Anschluss ist ein politisches Gespräch zu europäischen und internationalen Themen geplant.

Leidingen-Leiding: Eine Grenze quer durch den Ort

Am Nachmittag fährt Außenminister Maas dann gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen Le Drian weiter in die nahegelegene deutsch-französische Grenzregion. Dort steht zunächst ein Besuch in einem besonderen kleinen Ort auf dem Programm, der sich auf deutscher Seite Leidingen und auf französischer Seite Leiding nennt. Die Grenze verläuft hier buchstäblich quer durch das Dorf: Auf der einen Seite der sogenannten „Neutralen Straße“ stehen die Häuser in Deutschland, auf der anderen Straßenseite in Frankreich. In dem Doppelort, der von den temporären Grenzkontrollen aufgrund der Corona-Pandemie besonders stark betroffen war, werden die Außenminister mit den Bürgermeistern und den Ortsvorstehern der deutschen und der französischen Gemeinde zusammentreffen.

Im Anschluss geht es weiter in die Kreisstadt Saarlouis. Dort werden die beiden Außenminister den Oberbürgermeister und den Landrat treffen und zum Abschluss der Reise an einer Diskussion mit Schülerinnen und Schülern des dortigen Robert-Schuman-Gymnasiums über die Deutsch-Französische Freundschaft und die Zukunft der Europäischen Union teilnehmen.

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