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Sieben Jahrzehnte diplomatische Beziehungen mit Indonesien
Die Insel Palau Serangan bei Bali in Indonesien, © picture alliance
280 Millionen Menschen, über 17.500 Inseln, die drittgrößte Demokratie der Welt: Indonesien ist ein Schlüsselpartner im Indo-Pazifik. Am 25.6. feiern beide Länder 70 Jahre diplomatische Beziehungen. Warum G7 & G20, aber auch Mangrovenschutz und Energiewende heute in den Beziehungen so wichtig sind.
2022 ist ein wichtiges Jahr für die deutsch-indonesische Partnerschaft: Vor genau 70 Jahren nahmen die beiden Länder diplomatische Beziehungen auf. Vor 10 Jahren erweiterten sie ihre Zusammenarbeit zu einer strategischen Partnerschaft. Indonesien hat dieses Jahr die Präsidentschaft der G20-Gruppe inne, Deutschland in der G7.
Ein Schlüsselpartner im Indo-Pazifik
Mit einer Bevölkerung von fast 280 Millionen Menschen ist Indonesien die drittgrößte Demokratie weltweit. Für Deutschland ist Indonesien ein zentraler Partner im Indo-Pazifik-Raum. Dies gilt insbesondere in einer Zeit der globalen Herausforderungen: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wirkt sich auch auf die globale Ernährungsversorgung und Sicherheitsarchitektur aus. Indonesien hat gemeinsam mit Deutschland und weiteren Staaten die Resolution „Uniting for Peace“ in die VN-Generalversammlung eingebracht und Respekt für die UN-Charta eingefordert. Im Indo-Pazifik-Raum ist Indonesien ein zentraler Akteur der ASEAN-Staatengemeinschaft, die ihren Sitz zudem in der indonesischen Hauptstadt Jakarta hat. Deutschland und die EU arbeiten intensiv an einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Ländern der ASEAN. Denn die Stabilität in der Region ist auch für Sicherheit, Wirtschaft und Handel in Europa von Bedeutung. Gemeinsames Ziel ist daher die Stärkung des internationalen Rechts und der multilateralen Kooperation.
Eine gemeinsame Agenda für Klima- und Umweltschutz
Die Bekämpfung der Klimakrise ist ein zentrales Anliegen der deutschen G7-Präsidentschaft. Indonesien gehört zu den artenreichsten Ländern der Welt. Als Archipel mit mehr als 17.500 Inseln spielt das Land eine bedeutsame Rolle für den Klima- und Umweltschutz. Gleichzeitig ist Indonesien von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen, gehört aber auch zu den größten Emittenten von Treibhausgasen und zu den größten Kohleexporteuren weltweit, bei gleichzeitig hohem Potenzial für Erneuerbare Energien. Daher führen die G7-Staaten mit Indonesien derzeit Gespräche über eine ambitionierte Energiewendepartnerschaft (Just Energy Transition Partnership). Der Klimaschutz ist bereits seit langem eine zentrale Säule der indonesisch-deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Seit 2010 hat Deutschland rund 2 Milliarden Euro für die Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt. Im Rahmen der „Green Infrastructure Initiative“ sollen bis 2025 bis zu 2,5 Milliarden Euro an Krediten für Investitionen in klimafreundliche Infrastruktur zur Verfügung stehen. Zur gemeinsamen Klimaschutzagenda zählt auch der Schutz der bedeutenden Mangrovenwälder Indonesiens. So wie Moore in Deutschland können Mangroven in Indonesien CO2 speichern und damit zum Klimaschutz beitragen.