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Jordanien-Besuch: Anerkennung und Unterstützung für Aufnahme syrischer Flüchtlinge
Das Haschemitische Königreich Jordanien leistet bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Region Unvorstellbares. Die 6,5 Millionen Einwohner teilen sich ihr Land, das zu 80% aus Wüste besteht, mit rund 3 Millionen Geflüchteten und Gastarbeitern. Außenminister Gabriel reiste am Sonntag (23.4.) mit einer deutlichen Botschaft nach Jordanien: Die bemerkenswerten Leistungen der syrischen Nachbarländer werden nicht vergessen.

Zufluchtsort für Hilfsbedürftige
Nicht einmal 500 US-Dollar im Monat beträgt das jordanische Pro-Kopf-Einkommen. Dennoch hat das Land seit seiner Unabhängigkeit 1946 immer wieder hilfsbedürftige Menschen aus der Region bei sich aufgenommen. Schon seit 1947 ist Jordanien Aufnahmeland für palästinensische Flüchtlinge. Schätzungsweise 300.000 Iraker haben dort Schutz gefunden. Und im Rahmen des blutigen Konflikts im Nachbarland Syrien sind noch einmal bis zu 1,3 Millionen Flüchtlinge ins Land gekommen.
Bildung und Arbeit für Flüchtlinge
Das stellt das Land vor gewaltige Herausforderungen – und Deutschland steht bei der Bewältigung fest an der Seite Jordaniens. Das wurde nicht zuletzt auf der Londoner Geberkonferenz „Supporting Syria“ im Jahr 2016 deutlich, bei der Deutschland als Co-Gastgeber die größte Einzelzusage in Höhe von 2,3 Milliarden Euro abgegeben hatte. Auf dieser Konferenz wurde das Programm „Jordan Compact“ beschlossen, das syrischen Flüchtlingen in Jordanien Zugang zu Arbeitsmarkt und Bildung ermöglicht hat. Im Gegenzug erhält Jordanien internationale Unterstützung und Handelserleichterungen.
Bildung im Fokus
Besonders wichtig ist es aus deutscher Sicht, dass syrische Flüchtlinge in Jordanien Schulen und Universitäten besuchen können. Mit bisher 145 Millionen Euro gehört Deutschland zu den größten Gebern in diesem Bereich. Beispielsweise fördert das Auswärtige Amt an der Deutsch-Jordanischen Universität 90 Stipendien für Master-Studierende. Zu den Studiengängen gehört neben Computer-Ingenieurwissenschaft auch Sozialarbeit im Bereich Flucht und Migration.

Außenminister Gabriel hat in der jordanischen Hauptstadt Amman ein Gemeinschaftszentrum für Flüchtlinge besucht und politische Gespräche mit Premierminister Hani al-Mulki sowie mit Außenminister Ayman Safadi geführt. „Es gibt eine großartige Bereitschaft in Jordanien, Geflüchtete aus Syrien aufzunehmen. Dabei müssen wir das Land unterstützen!“ Deutschland werde als einer der größten Geber humanitärer Hilfe weltweit in seiner Unterstützung nicht nachlassen, so der Außenminister. Von Amman reiste Gabriel am Montag weiter nach Israel.
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