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Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz 2015
Am Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz sind über 1.200 Entscheidungsträger aus der Wirtschaft ins Gespräch mit den Leiterinnen und Leitern der deutschen Auslandsvertretungen gekommen.
Am Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt sind über 1.200 Entscheidungsträger aus Großunternehmen, Mittelstand und Start-Ups mit den Leiterinnen und Leitern der deutschen Auslandsvertretungen zusammengetroffen. Emmanuel Macron, der französische Minister für Wirtschaft, Industrie und Digitales, hat den Wirtschaftstag in diesem Jahr gemeinsam mit Außenminister Steinmeier eröffnet. Das Thema lautete: „Die Welt in Bewegung“. Während außenpolitisch eine Vielzahl von Krisen die Welt verändert, ist die auch Wirtschaft durch die Digitalisierung einem fundamentalen Wandel unterworfen. Das Auswärtige Amt möchte daher im Dialog mit den Unternehmern Wege ausloten, diesen Wandel aktiv mitzugestalten - denn Außenwirtschaftsförderung ist eine Kernaufgabe des Auswärtigen Dienstes.
Eröffnung durch Steinmeier und Macron

Am Dienstag Morgen (25.8.) hat Außenminister Steinmeier gemeinsam mit dem französischen Wirtschaftsminister Macron, den Wirtschaftstag der 14. Botschafterkonferenz eröffnet. Zum Auftakt seiner Rede betonte Steinmeier, dass der Austausch zwischen Außenpolitik und Wirtschaft gerade wegen der deutschen Exportstärke immer wichtiger werde. Zwei Themen, deren Entwicklung dabei über die nächsten Jahre entscheidend sein werden, seien Migration und Europa.
Die Migrationsfrage, so Steinmeier, sei eine Generationenaufgabe, die sich nur im europäischen Rahmen lösen lasse. Daher habe er mit Wirtschaftsminister Gabriel einen Zehn-Punkte-Plan für europäische Flüchtlings- und Einwanderungspolitik entwickelt. Ein wichtiges Element ist dabei die faire Verteilung von Flüchtlingen anhand eines Quotensystems, das auf dem Prinzip der Solidarität fußt.
Auch Deutschland brauche ein modernes Einwanderungsrecht. Steinmeier:
Das alte Bekenntnis „Deutschland ist kein Einwanderungsland“ ist durch die Realität längst widerlegt. Rund 20 Prozent der deutschen Bevölkerung haben heute einen Migrationshintergrund! Aber was ich mir wünsche, ist nicht nur eine Anpassung an die Realität. Es ist auch eine Antwort auf unsere Demographie und die wachsenden Defizite auf dem Arbeitsmarkt.
Keine leichtfertigen Urteile über europäische Nachbarn
Europa stehe auch nach der Abstimmung über das Griechenland-Paket weiter vor Herausforderungen. Wenn Deutschland seine Rolle in europäischer Verantwortung wahrnehmen wolle, müsse es sich auch dafür interessieren, wie es seinen Partnern gehe:
Ich bin schon ein wenig verwundert, wie leichtfertig wir in öffentlichen Diskussionen mitunter über unsere europäischen Nachbarn urteilen. [Das sind] Länder, die durch die Krise teils über 10 Jahre in ihrer Wohlstandsentwicklung zurückgeworfen sind und mühsam wieder nach vorne krabbeln. Das gilt für Spanien, das gilt für Portugal, das gilt für Italien und natürlich auch für Frankreich. In Griechenland haben Generationen von Politik und Politikern Fehler und Fehlentwicklungen aneinander gereiht, die nun von einer einzigen Generation wieder aufgeholt werden müssen.
Diskussionen in Foren, Workshops und an Ländertischen

Im Anschluss an die Eröffnung begannen die insgesamt 16 Foren und Workshops unter dem Motto „Die Welt in Bewegung“. Dabei konnten sich die Teilnehmer in kleineren Gruppen zu einer Vielzahl von Themen austauschen, etwa zur Auswirkung von Krisen auf Rohstoff- und Energiehandel oder den nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte.
Auf besonders positive Resonanz bei den Teilnehmern stießen die „Ländertische“: Dort konnten die Unternehmer während der Mittagspause das direkte Gespräch mit den Botschafterinnen und Botschaftern bestimmter Länder suchen, um sich über die Eigenheiten einzelner Märkte und das lokale Angebot der Außenwirtschaftsförderung des Auswärtigen Amtes zu informieren.
Zukunft der Mobilität

Bei der Abschlussveranstaltung unter dem Titel „Zukunft der Mobilität“ diskutierte Außenminister Steinmeier gemeinsam mit dem Vorstandsmitglied der BMW AG, Peter Schwarzenbauer, und dem Geschäftsführer von HERE Deutschland, Michael Bültmann. Steinmeier benannte in seiner Rede einige Megatrends, die für die führende Stellung der deutschen Automobilindustrie in der Welt zur Herausforderung werden könnten - so etwa die Urbanisierung und die Digitalisierung. Um gewappnet zu sein für neue Wettbewerber aus der IT-Branche, müsse eine Verschmelzung von „German Engineering“ und „Big Data“ gelingen, so der Außenminister.