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Außenminister Steinmeier anlässlich der Eröffnung der Berliner Syrien-Flüchtlingskonferenz

28.10.2014 - Pressemitteilung

Außenminister Steinmeier sagte heute (28.10.) anlässlich der Eröffnung der Syrien-Flüchtlingskonferenz im Auswärtigen Amt in Berlin:

Ich denke, dies ist ein wichtiger Tag für die Flüchtlinge, die Syrien verlassen mussten, aber insbesondere auch für die Länder, die Flüchtlinge in der Nachbarschaft Syriens aufgenommen haben. Die Idee für diese Konferenz in Berlin ist im Libanon entstanden, während meines letzten Besuches. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, was Länder wie Libanon, aber auch Jordanien und die Türkei leisten, um Menschen, die den blutigen Auseinandersetzungen in Syrien entflohen sind, wenigstens Schutz und Unterkunft zu bieten.

Diese heutige Berliner Konferenz hat einen ganz besonderen Grund: Wir brauchen vielleicht nicht einen Perspektivenwechsel, aber eine Perspektivenerweiterung. Es kann nicht nur und ausschließlich um die humanitäre Versorgung der Flüchtlinge allein gehen, sondern wir müssen uns auch in ganz besonderer Weise um die Stabilität der Aufnahmeländer kümmern. Wer gesehen hat, wie sehr im Libanon zum Beispiel das öffentliche Gesundheitssystem, die Schulen, die Wasserversorgung und vieles andere in Anspruch genommen wird durch die 1,5 Millionen Flüchtlinge – der weiß oder kann erahnen, wie viel Sprengkraft das für die sozialen Strukturen eines Landes wie Libanon tatsächlich hat.

Leider gehört zur ganzen Wahrheit, dass der Bürgerkrieg in Syrien noch nicht zu Ende ist und weiter Menschen aus diesem Land fliehen.

Deshalb soll von dieser Konferenz heute in Berlin ein Bekenntnis der Solidarität ausgehen – ein Bekenntnis zur Solidarität mit den Flüchtlingen, aber auch ein Bekenntnis zur Solidarität mit den Aufnahmestaaten, insbesondere mit dem Libanon. Gemeinsam mit all den Repräsentanten aus mehr als 35 Ländern, die hier versammelt sind, wollen wir heute versichern, dass unsere Sorge auch der Stabilität von Ländern wie dem Libanon gilt, und dass wir dem Staat, aber vor allem auch den Aufnahmegemeinden helfen wollen, ihre Strukturen für die Zukunft zu sichern und dadurch die Last der Aufnahmeländer etwas mindern helfen.

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