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Staatsministerin Böhmer trifft in Hessen und Bayern mit UNESCO-Botschaftern zu Gesprächen über Schutz und Erhalt von Kulturgütern zusammen

02.05.2015 - Pressemitteilung

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, wird morgen (03.05.) und am Montag nach Eltville und Darmstadt in Hessen und Augsburg in Bayern reisen. Dort wird sie mit UNESCO-Botschaftern aus Japan, Kasachstan, Katar, Korea, Libanon, Malaysia, Philippinen, Portugal, Serbien, Singapur, Tansania, Türkei und Deutschland zusammentreffen, um über deutsche und internationale Bemühungen zum Schutz und Erhalt von Kulturgütern zu sprechen. Anlass des Treffens ist die bevorstehende Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees. Staatsministerin Böhmer ist derzeit Präsidentin des UNESCO-Welterbekomitees. Die bei der UNESCO in Paris akkreditierten Botschafter besuchen Hessen, Bayern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Den Auftakt der Reise von Staatsministerin Böhmer bilden Gespräche mit dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, dem Hessischen Bundestagsabgeordneten und Bundesminister a.D. Dr. Franz Josef Jung, sowie dem Bürgermeister von Darmstadt, Jochen Partsch. In den Gesprächen wird es unter anderem um die hessischen UNESCO-Welterbestätten sowie die Kandidatur der „Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt“ gehen.

In Bayern werden dann die Bemühungen um den Schutz und den Erhalt von UNESCO-Welterbestätten sowie die Kandidaturen „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg“ und „Gebaute Träume – Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee des Bayerischen Königs Ludwig II.“ Gegenstand der Gespräche sein, die Staatsministerin Böhmer mit der Augsburger Bundestagsabgeordneten und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, und dem Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Dr. Kurt Gribl, führen wird.

Zum Abschluss ihrer Reise wird Staatsministerin Böhmer mit dem Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg, Prof. Dr. Sabine Kunst, und der Europabeauftragten des Landes Berlin, Hella Dunger-Löper, zusammentreffen. Dabei wird es unter anderem um die UNESCO-Welterbestätten „Gartenreich Dessau-Wörlitz“ und „Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg“, die „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ sowie die „Museumsinsel Berlin“ gehen.

Vor Beginn ihrer Reise erklärte Staatsministerin Böhmer:

Sowohl die derzeit 39 deutschen UNESCO-Welterbestätten als auch die Kulturgüter, die in den kommenden Jahren zur Eintragung in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt vorgesehen sind, stehen für das außergewöhnliche Engagement der Menschen vor Ort für den Erhalt ihres kulturellen Erbes für gegenwärtige und künftige Generationen der Menschheit. Und sie unterstreichen das Engagement Deutschlands für den Erhalt des Erbes der Welt im Rahmen der Vereinten Nationen. Als amtierende Präsidentin des UNESCO-Welterbekomitees freut mich dies besonders. Denn der Erhalt von Kultur- und Naturerbe stiftet kulturelle Identität im regionalen, nationalen und internationalen Kontext.

Hintergrund:

Vom 28.06. bis zum 08.07.2015 findet in Bonn die Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees unter Vorsitz von Staatsministerin Böhmer statt. Bei dem Komitee handelt es sich um ein internationales Gremium, in dem 21 der 191 Staaten vertreten sind, die das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt aus dem Jahr 1972 ratifiziert haben.

In Deutschland stehen derzeit 39 Kultur- und Naturdenkmäler von außergewöhnlichem universellem Wert unter dem Schutz der UNESCO-Welterbekonvention. Auf der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Bonn wird es um die Aufnahme drei weiterer Stätten auf die Liste des Erbes der Welt gehen: Das „Kontorhausviertel mit Chile-Haus und Speicherstadt in Hamburg“, der „Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale-Unstrut“ sowie Danewerk und Haithabu in Schleswig-Holstein sind Teil einer internationalen seriellen Nominierung zu den „Wikingerstätten“ unter der Federführung Islands.

Die „Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt“, „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg“ sowie „Gebaute Träume – Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee des Bayerischen Königs Ludwig II.“ stehen auf der deutschen Tentativliste für das UNESCO-Welterbe. Die von der Kultusministerkonferenz beschlossene Liste ist Grundlage für künftige Nominierungen deutscher Stätten für den Eintrag in das Welterberegister der Kulturorganisation der Vereinten Nationen. Ein von der Kultusministerkonferenz berufener Expertenbeirat ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die drei Bewerbungen außergewöhnlichen universellen Wert nachweisen können – ein erster wichtiger Schritt zu der international begehrten Auszeichnung. Weltweit sind über 1000 Stätten eingetragen.

Die „Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt“ war eines der europäischen Zentren des Jugendstils in Europa und ein Wegbereiter der Moderne. Künstler aus Wien, München und Paris arbeiteten an neuen Modellen von Gesamtkunstwerken mit experimenteller Architektur, neuer Raumkunst und zukunftsweisendem Design.

Die „Pumpwerke, Kanäle, Wassertürme und Brunnenanlagen in Augsburg“ sind herausragende technische und künstlerische Zeugnisse menschlicher Schaffenskraft. Sie zeichnen eine historische Entwicklung nach, die in der Römerzeit ihren Anfang nahm, im Mittelalter ausgebaut und in der technologischen Hochblüte Anfang des 17. Jahrhunderts industriell perfektioniert wurde.

Die Bewerbung „Gebaute Träume – Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee des Bayerischen Königs Ludwig II.“ bezieht sich auf die zwischen 1868 und 1886 vom Bayerischen König Ludwig II. errichteten Schlossbauten als Teil einer romantischen Erlebniswelt, die ihrem Bauherrn die poetische „Illusion wahren Königtums“ ermöglichte.

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