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VN-Vollversammlung verabschiedet auf Initiative Deutschlands und Gabuns erstmalig Resolution gegen Wilderei und Wildtierschmuggel

30.07.2015 - Pressemitteilung


Der Kampf gegen Wilderei und Wildtierschmuggel in Afrika ist nicht nur eine Aufgabe des Artenschutzes, sondern auch der Außen- und Sicherheitspolitik. Mit den Erlösen aus Wilderei werden weitere kriminelle und vielfach sogar terroristische Aktivitäten finanziert. Das gefährdet die Entwicklung vieler Staaten Afrikas und birgt die Gefahr der Destabilisierung. Diese Resolution, die Deutschland gemeinsam mit Gabun initiiert hat, ist ein Signal dafür, dass wir uns dieser Entwicklung entgegenstellen.

Stärkeres internationales Engagement

Das Wilderei-Problem kann nicht allein in Afrika gelöst werden. Nur durch ein ehrliches Engagement aller Ursprungs-, Transit- und Zielländer gegen illegale Wildtierprodukte kann es überwunden werden. Diese Resolution ruft die Weltgemeinschaft zu geschlossenem Handeln auf und ist in dieser Hinsicht ein Meilenstein. Ich hoffe insbesondere, dass die Resolution ein Umdenken bei Konsumenten fördert und zum Rückgang der Nachfrage beiträgt.

Hintergrund

Die Resolution ist wichtiger Ausdruck des deutschen Engagements für Afrika in den Vereinten Nationen. Der Resolutionstext entstand unter gemeinsamer Federführung von Deutschland und Gabun. Zahlreiche weitere Staaten haben ihn mit eingebracht. Die Resolution stellt ein klares Bekenntnis der Weltgemeinschaft für den gemeinsamen, verstärkten Einsatz gegen den dramatischen Anstieg der Wilderei und des illegalen Wildtierhandels dar. Wichtige Ziele der Resolution sind unter anderem die Verbesserung der Strafverfolgung, die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Korruption und Geldwäsche sowie die Reduzierung der Nachfrage nach illegalen Produkten. VN-Generalsekretär Ban Ki-moon wird auf Grundlage der Resolution im kommenden Jahr einen Bericht zur globalen Situation von Wilderei und illegalem Wildtierhandel vorlegen und Handlungsempfehlungen vorstellen.

Die Wilderei auf seltene Arten und der professionell organisierte Schmuggel mit lukrativen Wildtierprodukten hat eine gefährliche Renaissance erlebt und stellt eine der größten Herausforderungen des Artenschutzes dar. Der afrikanische Kontinent ist von dieser Entwicklung besonders betroffen. Allein im Jahr 2014 fielen über 20.000 Elefanten der Jagd nach dem Luxusgut Elfenbein zum Opfer. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, könnte in zehn Jahren die Hälfte der afrikanischen Elefanten verschwunden sein. In einigen Regionen steht sogar ein Aussterben zu befürchten. Das Horn von Nashörnern wird auf den asiatischen Schwarzmärkten derzeit zu einem höheren Preis als Gold gehandelt. Allein 2014 wurden in Südafrika über 1200 Nashörner von Wilderern getötet. Mit einer Patenschaft für ein junges Spitznashorn im Berliner Zoo macht die Bundesumweltministerin derzeit auf diese Problematik öffentlich aufmerksam.

Der verbotene Handel mit geschützten Tier-und Pflanzenprodukten rangiert weltweit an vierter Stelle in der organisierten Kriminalität hinter Drogenhandel, Menschenhandel und Produktpiraterie. Der Umsatz wird auf mindestens 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Die Hauptabnehmer finden sich in Asien und Nordamerika.

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