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Außenminister Gabriel zum Antrag der Briten auf EU-Austritt

29.03.2017 - Pressemitteilung

Außenminister Gabriel sagte anlässlich der britischen Notifizierung des EU-Austritts heute (29.03.):

Neun Monate langen Wartens sind vorüber. Es ist gut, dass die Hängepartie endlich beendet ist und die Verhandlungen bald beginnen können.

Die Europäische Union der verbleibenden 27 hat die Zeit bis zum förmlichen britischen Antrag gut genutzt. Wir wissen, was wir wollen, wir haben eine klare, ausdifferenzierte Verhandlungsposition und können die EU-Kommission mit einem starken Mandat versehen.

Michel Barnier und sein Team in der Kommission können sich darauf verlassen, dass wir sie mit ganzer Kraft dabei unterstützen, unsere gemeinsamen Interessen in den Verhandlungen durchzusetzen. Das werde ich auch bei meinem Antrittsbesuch in London gleich zu Beginn der nächsten Woche unterstreichen.

Die Verhandlungen werden für beide Seiten sicher nicht leicht.

Schlechte Gefühle mögen verständlich sein, es ist für viele vielleicht auch heute noch schwer zu verstehen, wie man glauben kann, gerade in diesen unruhigen Zeiten zwischen den Welten alleine besser dazustehen. Das alles darf aber nicht die Grundlage der Gestaltung unserer zukünftigen Beziehungen sein.

Der im Privaten bei einer Trennung eher schal klingende Satz des „Lasst uns Freunde bleiben!“ ist deshalb hier richtig. Großbritannien bleibt unser Nachbar, wie die Europäische Union für die Briten. Wir brauchen einander. Wir sollten alles tun, um auch in Zukunft gute und freundschaftliche Beziehungen mit London zu pflegen.

Dafür ist es gut, dass auch die Briten klar gemacht haben, sich eine starke Europäische Union zu wünschen.

Für Deutschland ist es klare Richtschnur für die Verhandlungen, dass das Europa der 27 beieinander bleibt, und wir das große europäische Einigungswerk nicht nur bewahren, sondern weiterentwickeln und uns auch für künftige Stürme rüsten.

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