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Beauftragter für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe Strässer zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge

13.10.2014 - Pressemitteilung

Anlässlich des Internationalen Tags der Katastrophenvorsorge, der in diesem Jahr unter dem Motto „Resilience is for Life“ steht und besonders die Situation älterer Menschen in und nach Katastrophen in den Fokus rückt, erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Christoph Strässer, heute (13.10.):

In den letzten zwei Jahrzehnten haben die Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen überall auf der Welt stark zugenommen. Die Anzahl der Naturkatastrophen hat sich in den letzten 20 Jahren von 200 auf 400 pro Jahr verdoppelt. Dabei ist der jährliche humanitäre Bedarf notleidender Menschen weltweit um ein Vielfaches gestiegen. Allein für 2014 liegt dieser bei 13,5 Milliarden Euro – doppelt so hoch wie 2012.

Besonders ältere Menschen sind in Katastrophen benachteiligt: Weltweit leben über 60 Prozent in ländlichen Gebieten, die grundsätzlich stärker von den Konsequenzen von Katastrophen betroffen sind als städtische. 100 Millionen ältere Menschen weltweit sind massiv von Armut betroffen und leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Dadurch sind sie im Falle von Katastrophen besonders verletzlich. Körperliche Einschränkungen erschweren zusätzlich den Zugang zu Hilfsmaßnahmen vor, während und nach dem Eintreten von Katastrophen. Dabei können ältere Menschen durch ihr Wissen und ihrer Erfahrung einen wesentlichen Beitrag zur Katastrophenvorsorge leisten.

Bei der Entwicklung und Umsetzung von Hilfsmaßnahmen müssen wir besonders in von Katastrophen bedrohten Gebieten Rücksicht auf die Bedürfnisse und Rechte von älteren Menschen nehmen. Eine verstärkte Einbindung älterer Menschen im Prozess des Katastrophenrisikomanagements ist wichtig, denn dadurch werden auch ihre Familien und die gesamte Gesellschaft unterstützt.

Wir werden uns auch weiterhin international dafür einsetzen, ein effektives Katastrophenvorsorgesystem zu etablieren, das Katastrophenrisiken verhindert, bestehende Risiken reduziert sowie die Widerstandskraft von Gemeinschaften gegenüber Katastrophen stärkt und dabei die Bedürfnisse und Rechte von allen vulnerablen Bevölkerungsgruppen berücksichtigt.

Hintergrund:

Die Vereinten Nationen haben den 13. Oktober zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge ausgerufen. Der Tag soll alle Bürger und Regierungen dazu ermutigen, sich im Aufbauprozess von widerstandfähigen Gemeinschaften und Nationen gegen Katastrophen einzubringen. Das Auswärtige Amt engagiert sich seit Längerem im Bereich der Katastrophenvorsorge. 2013 hat das Auswärtige Amt die „Preparedness Initiative“ ins Leben gerufen und als Ergebnis dieser die „Principles of Preparedness“ auf der „Internationalen Preparedness“-Konferenz am 11. Juni 2013 in Berlin verabschiedet. Die Prinzipien gehen vor allem auf die individuelle Rolle der verschiedenen Akteure und ihrer Verantwortung im Bereich humanitäre Katastrophenvorsorge ein. Weiterhin engagiert sich die Bundesregierung verstärkt bei den Verhandlungen für ein neues, internationales Rahmenabkommen zur Katastrophenrisikoreduzierung, das dem „Hyogo Framework for Action 2005-2015“ folgen im Rahmen der dritten Weltkonferenz zur Verringerung von Naturkatastrophen in Sendai, Japan, im März 2015 verabschiedet werden soll.

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