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Staatsministerin Böhmer anlässlich des neuen irakischen Welterbes

18.07.2016 - Pressemitteilung

Anlässlich der Aufnahme der archäologischen Stätten Eridu, Ur und Uruk und der südirakischen Marschen als gemischtes Kultur- und Naturerbe in die Welterbeliste auf der 40. UNESCO-Welterbekonferenz in Istanbul sagte Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Sonderbeauftragte des Auswärtigen Amts für UNESCO-Welterbe, UNESCO-Kulturkonventionen und UNESCO-Bildungs- und Wissenschaftsprogramme, heute (18.07.):

Ich freue mich über die Aufnahme der Siedlungen der Sumerer in Eridu, Ur und Uruk sowie der Marschgebiete in die Welterbeliste und gratuliere dem Irak zu dieser internationalen Anerkennung.

Die Entscheidung fällt in einer Zeit, in der die Fanatiker des sogenannten Islamischen Staats das Kulturerbe in Teilen von Irak und Syrien systematisch plündern und zerstören.

Die Auszeichnung als gemischtes Natur- und Weltkulturerbe erinnert uns an die Wechselbeziehung zwischen günstigen natürlichen Rahmenbedingungen und menschlicher Innovationskraft, die Entwicklung und Bestand von Hochkulturen erst ermöglichen. Wie an leider vielen Orten weltweit bedrohen Raubbau und Klimawandel auch im Südirak eine einzigartige Landschaft, die als Ökosystem für Zugvögel von überregionaler Bedeutung ist. Möge die Aufnahme in die Welterbeliste Ansporn für die Verantwortlichen sein, dieses Erbe der Menschheit zu schützen und zu pflegen.

Die Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern bleibt eine drängende Herausforderung, bei der Deutschland über das vom Deutschen Archäologischen Institut koordinierte Archeological Heritage Network künftig noch enger mit der UNESCO zusammenarbeiten wird.

Die jahrtausendealte Kulturlandschaft des Südirak ist eine der Wiegen der Weltkultur. Von hier aus wurden wesentliche Entwicklungen der Zivilisationsgeschichte des Nahen Ostens und Europas angestoßen sowie bedeutende technische Innovationen entwickelt. Deutsche Archäologinnen und Archäologen beteiligen sich seit über 100 Jahren an der Erforschung und Konservierung der ausgezeichneten Stätten, besonders in Uruk.

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