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Weimarer Dreieck: 30 Jahre grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Frankreich und Polen

Die Außenminister Zbigniew Rau (Polen), Jean-Yves Le Drian (Frankreich) und Außenministerin Annalena Baerbock bei ihrem Treffen in Lodz am 1. März 2022

Die Außenminister Zbigniew Rau (Polen), Jean-Yves Le Drian (Frankreich) und Außenministerin Annalena Baerbock bei ihrem Treffen in Lodz am 1. März 2022, © Florian Gaertner / photothek

05.02.2024 - Artikel

Über drei Jahrzehnte nach seiner Gründung ist das trilaterale Weimarer Dreieck wichtiger denn je zur Abstimmung über grenzüberschreitende, europapolitische sowie internationale Angelegenheiten.

Das Weimarer Dreieck bietet Deutschland, Frankreich und Polen ein wichtiges Forum, um sich über gemeinsame Herausforderungen abzustimmen. Neben den Regierungen arbeiten auch die Parlamente und Zivilgesellschaften eng in diesem Format zusammen.

Die Flaggen Frankreichs, Polens, Deutschlands und der EU vor dem Rathaus von Weimar
Die Flaggen Frankreichs, Polens, Deutschlands und der EU vor dem Rathaus von Weimar© picture-alliance/dpa

Am 28. August 1991 trafen sich die damaligen Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens - Hans-Dietrich Genscher, Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski - an Goethes Geburtstag in Weimar, um das Weimarer Dreieck ins Leben zu rufen. Ihr Bestreben war es, gemeinsame Grundinteressen für die Zukunft Europas zu identifizieren sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auszubauen. In einer 10-Punkte-Erklärung bekräftigten die Minister damals die maßgebliche Verantwortung der drei Länder für den europäischen Integrationsprozess. Historische Wegmarken seitdem stellen insbesondere die Aufnahme Polens in die NATO (1999) sowie in die Europäische Union (2004) dar.

Über drei Jahrzehnte nach seiner Gründung ist dieses trilaterale Gesprächs- und Kooperationsformat wichtiger denn je, um dem politischen und zivilgesellschaftlichen Austausch neue Impulse zu geben und damit Europa geeinter und handlungsfähiger zu machen. Das Weimarer Dreieck versinnbildlicht dabei, wie auf vielen verschiedenen Ebenen gemeinsam und über Grenzen hinweg Zukunft in Europa gestaltet werden kann.

Treffen auf Regierungsebene

Die Außen- und Europaminister der drei Länder kommen regelmäßig zu trilateralen Gesprächen zusammen, um über aktuelle politische Themen zu beraten und gemeinsame Initiativen zu entwickeln.

  • Außenministertreffen: Annalena Baerbock, Jean-Yves Le Drian und Zbigniew Rau kamen zuletzt am 1. März 2022 in Lodz (Polen) im Weimarer Format zusammen. Dieses Treffen stand ganz im Zeichen des durch Präsident Putin ausgelösten russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Den Text der aus diesem Anlass verabschiedeten gemeinsamen Erklärung können Sie hier nachlesen.
  • Europaministertreffen: Das letzte Treffen der drei Europaministerinnen und Europaminister fand am 11. Mai 2023 in Poznań (Polen) statt.

Auch auf Ebene der Regierungschefs und zwischen einzelnen Fachministerien finden regelmäßig Treffen im Rahmen des Weimarer Dreiecks statt: Am 8. Februar 2022 empfing Bundeskanzler Olaf Scholz den französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie den polnischen Präsidenten Andrzej Duda. Weitere Informationen sowie die aus diesem Anlass verabschiedete gemeinsame Erklärung können Sie hier nachlesen.

Zusammenarbeit der Parlamente

Die früheren Außenminister von Polen, Deutschland und Frankreich, (l-r) Krzystof Skubiszewski, Hans Dietrich Genscher und Roland Dumas am 29.08.2006 im Rathaus von Weimar.
Die früheren Außenminister von Polen, Deutschland und Frankreich, (l-r) Krzystof Skubiszewski, Hans Dietrich Genscher und Roland Dumas am 29.08.2006 im Rathaus von Weimar.© picture-alliance/ dpa

Eine sehr wichtige Rolle im Weimarer Dreieck nimmt auch die parlamentarische Zusammenarbeit ein. Neben den drei Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten beziehungsweise -präsidien treffen sich auch einzelne Fachausschüsse in diesem trilateralen Format. Information zu einem zurückliegenden Treffen der drei Europaausschüsse können Sie hier nachlesen.

Initiativen der Zivilgesellschaft

In den vergangenen Jahren hat der Austausch der Zivilgesellschaften im Weimarer Dreieck zunehmend an Bedeutung gewonnen – in Form von Städtepartnerschaften, Jugendbegegnungen oder Kulturveranstaltungen. Diese lebendigen Treffen leisten damit einen wesentlichen Beitrag für ein noch engeres Zusammenwachsen der Bürger aus diesen drei Staaten in der Mitte Europas.

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