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Deutsch-Koreanisches Forum

17.11.2011 - Rede

Zwei Tage lang tagt das 10. Deutsch-Koreanische Forum im Auswärtigen Amt. Abgeordnete des Bundestags und des südkoreanischen Parlaments tauschen sich zu aktuellen politischen Themen aus.

Grußwort von Staatsministerin Cornelia Pieper beim X. Deutsch-Koreanischen Forum am 17./18. November in Berlin

Sehr geehrter Vizeminister Kim,
sehr geehrte Kollegen Abgeordnete der beiden Parlamente,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
das Deutsch-Koreanische Forum findet nun schon zum zehnten Mal statt. Hierzu möchte ich uns allen herzlich gratulieren. Das Forum kann auf exzellente bilaterale Beziehungen aufbauen. Die Besuche von Kanzlerin Merkel in Seoul letzten November und von Präsident Lee in Deutschland im Mai diesen Jahres haben die Qualität unserer Zusammenarbeit erneut verdeutlicht.

Das Forum hat sich selbst viel vorgenommen. Laut Satzung hat es das Ziel einer „Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und der Förderung der bilateralen Beziehungen.“

Dies ist der Anspruch des Forums. Auch dieses Jahr ist es uns wieder gelungen, wichtige Vertreter aus Korea und Deutschland zu gewinnen und für beide Seiten wichtige Themen zu vereinbaren.

In unseren Diskussionen können wir nahtlos an die Gespräche des Vorjahres anknüpfen: 2010 waren es die innenpolitische Entwicklung, Finanz- und Wirtschaftskrise, Innovationspolitik sowie der demographische Wandel. Besonders der demographische Wandel wurde, geradezu leidenschaftlich debattiert.

Wohl weil sich gerade an diesem Thema die langfristige Entwicklung unserer Gesellschaft manifestiert und der Betrachtungshorizont – anders als bei tagespolitischen Themen – bis weit in die Zukunft reicht.

Ich meine, dass auch die Formatänderung in diesem Jahr mit drei parallelen Arbeitsgruppen auf jeden Fall von der Innovationsfreudigkeit des Forums zeugt. Und darauf kommt es uns als Bundesregierung an: Inhalte, Formate und Teilnehmer passen sich dynamisch an aktuelle Entwicklungen an.

Das Forum ist ein Platz des steten Wandels und die beiden Gastgeber setzen hier abwechselnd neue Akzente.

Deutschland und Korea haben viel gemeinsam: Neben dem spektakulären wirtschaftlichen Aufstieg in der Nachkriegszeit verbindet uns gleichzeitig auch die leidvolle Erfahrung eines geteilten Landes. Diese Teilung wurde in Deutschland Schritt für Schritt überwunden.

Zeitgleich zum Deutsch-Koreanischen Forum konstituiert sich in Seoul ein deutsch-koreanisches Expertenforum mit dem Ziel, die deutschen Erfahrungen für die Vorbereitung auf eine Vereinigung in Korea nutzen zu können. Auch unter diesem Aspekt ist das zehnte Deutsch-Koreanische Forum ein historisches Datum.

Der intensive Austausch in diesem Bereich verdeutlicht außerdem:

Deutschland unterstützt konsequent Ihr Ziel, auf der ganzen koreanischen Halbinsel in einer rechtstaatlichen Ordnung, in Sicherheit und in Wohlstand leben zu können.

In der Zwischenzeit bindet das außenpolitische Tagesgeschäft einen großen Teil unserer Aufmerksamkeit: Wir befinden uns in Zeiten turbulenter weltwirtschaftlicher Entwicklungen, in der die Eurokrise zur Zeit bedauerlicherweise eine große Rolle spielt. Die stabilen Handelsbeziehungen zu Korea sind gerade jetzt doppelt wichtig. Im Wirtschaftsbereich sind in diesem Jahr gute Neuigkeiten zu vermelden: Das Freihandelsabkommen EU-Südkorea trat am 1. Juli in Kraft und gibt unserem Handelsaustausch noch weitere Impulse.

Wichtig ist, dass beide Seiten eine Umsetzung mit nachhaltiger Wirkung vereinbart haben.

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel bleibt weiterhin schwierig. Zur Zeit zeigt sich Nordkorea wieder gesprächsbereit, jedoch sind keine substantiellen Signale erfolgt, weder bei der Denuklearisierung noch bei inneren Reformen oder Verbesserungen im Bereich der Menschenrechte. Auch uns liegt am Herzen, dass es in diesen Fragen für die Koreaner auf beiden Seiten des 38. Breitengrades endlich voran geht.

Um diese und viele weitere Themen wird es in den nächsten 2 Tagen beim Deutsch-Koreanischen Forum gehen.

Ich bedauere sehr, nicht länger bei Ihnen sein zu können, um mich an den Diskussionen zu beteiligen.

Ich beglückwünsche Sie nochmals zum 10. Jubiläum des Forums. Es zeugt davon, dass das Austauschformat auf festen Füßen steht. Unsere Unterstützung für das Forum zeigt, wie wichtig der Bundesregierung dieser Ort der umfassenden Begegnung und des breitgefächerten Austauschs ist. Dieser Austausch wäre jedoch ohne das Engagement der beiden Ko-Vorsitzenden und vieler Helfer im Hintergrund, sowie der Referenten und Teilnehmer des Forums nicht möglich. Ihnen allen gilt mein Dank.

Sehr geehrter Herr Vizeminister Kim,

unsere vielen Gemeinsamkeiten sieht man auch an sehr ähnlichen Sprichwörtern. Wenn Sie sagen „Schidjschagi banida“ [=wörtlich: „Der Anfang ist die Hälfte.“], sagen wir „frisch gewagt ist halb gewonnen“. In diesem Sinne freue ich mich auf Ihr Grußwort und wünsche allen ein erfolgreiches Forum.

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