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Bundesregierung erhöht Winterhilfe für Vertriebene in Irak

12.12.2014 - Pressemitteilung

Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, reist heute (12.12.) in die Region Kurdistan-Irak, um sich ein Bild über die Vorbereitungen zum Schutz der vertriebenen Menschen auf den bevorstehenden Winter zu machen. Vor seiner Abreise erklärte Strässer:

Deutschland hat bereits viel zur Unterstützung der Vertriebenen und Flüchtlinge im Irak getan. Aber trotz aller Anstrengungen benötigen die Menschen derzeit am dringlichsten weiterhin winterfeste Unterkünfte wie Zelte oder durch Befestigung von Rohbauten. Dazu haben wir beschlossen weitere 5 Millionen Euro dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zur Verfügung zu stellen. Aber auch Wasser- und Sanitärversorgung und Nahrungsmittelhilfe bleiben Prioritäten.

Nachdem die Mehrheit der Vertriebenen die Schulen verlassen konnten und in Camps und temporären Unterkünften untergekommen sind, konnte das Schuljahr fortgesetzt werden. Ein wichtiger Schritt für die Kinder in der Region! Es darf keine „lost generation“ geben! Wir müssen unser Engagement auch mittel- bis längerfristig ausrichten. Die Menschen werden auch im nächsten Jahr unsere Unterstützung dringend benötigen, da sie nach dem Winter nicht sofort in ihre Heimat zurückkehren können werden.

Hintergrund:

Christoph Strässer war bereits im August kurz nach der letzten Welle von Vertreibungen in den Irak gereist, um einen deutlichen Appell für die Beschleunigung der Hilfe zu lancieren. Seitdem konnten humanitäre Organisationen, im Abstimmung mit der irakischen Zentralregierung und der kurdischen Regionalregierung wichtige Fortschritte für den Schutz der Menschen erreichen.

Inzwischen benötigen 5,2 Mio. Menschen im Irak humanitäre Hilfe, davon rund 2,1 Mio. Flüchtlinge und Vertriebene. Der ermittelte Bedarf an humanitärer Hilfe für den Irak bis 2015 beträgt gemäß „Strategic Response Plan Iraq“ 2,26 Mrd. US Dollar. Davon sind lediglich 31% bisher gedeckt.

Deutschland hat schon im August im Rahmen der mittelfristigen Planung der humanitären Hilfe begonnen, die vertriebenen Menschen auf dem Winter vorzubereiten.

Mit derzeit rund 100 Mio. Euro für humanitäre Hilfe und strukturbildende Übergangshilfe in 2014 ist Deutschland der drittgrößte Geber für die Vertriebenen und Flüchtlinge im Irak.

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