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Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes zur Lage in Afghanistan

13.04.2017 - Pressemitteilung

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte zur Lage in Afghanistan heute (13.04.):

Das internationale Engagement in Afghanistan kann nur dann zu dauerhafter Stabilität beitragen, wenn endlich ein Friedensprozess in Gang kommt. Die afghanische Regierung hat den Taliban Verhandlungen im Rahmen der Verfassung angeboten. Damit die Taliban einsehen, dass der militärische Kampf nur das Leiden des afghanischen Volkes verlängert, muss die ausländische Unterstützung für sie aufhören. Zu diesem Ziel müssen alle Partner und Nachbarn Afghanistans im gemeinsamen Interesse zusammenarbeiten. Multilaterale Initiativen können innerafghanische Verhandlungen nicht ersetzen. Sie verbessern die Ausgangsbedingungen aber nur dann, wenn sie die afghanische Führungsrolle anerkennen und alle wichtigen internationalen Akteure einbeziehen.

Hintergrund:

Das russische Außenministerium hat am 14. April 2017 zu einer Konferenz mit Staaten der Region zum afghanischen Friedensprozess eingeladen. Vertreter von NATO-Mitgliedstaaten oder der Vereinten Nationen sind nicht beteiligt. Seit dem Abzug der sowjetischen Truppen im Jahr 1989 war das russische Engagement in Afghanistan stark zurückgegangen. Ein afghanischer Friedensprozess scheitert trotz mehreren multilateralen Initiativen – u.a. dem Istanbuler Prozess („Heart of Asia“) und der Vierergruppe aus Afghanistan, China, Pakistan und USA – bisher an der mangelnden Bereitschaft der Taliban, mit der afghanischen Regierung zu verhandeln.

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