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Welternährungstag am 16.10.17

15.10.2017 - Pressemitteilung

Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober 2017 erklärt die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler:

Hunger sollte eigentlich kein Thema mehr sein. Aber leider sieht die Realität anders aus: der aktuelle Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zeigt, dass das Thema Hunger höchst aktuell ist. 815 Millionen Menschen weltweit sind von Hunger betroffen – rund zehn Mal so viele, wie in Deutschland leben. Und täglich sterben tausende von ihnen an den Folgen, vor allem kleine Kinder. Das ist eine traurige Realität, die uns gleichzeitig Ansporn für ein entschlossenes Handeln sein muss. Damit appelliere ich nicht nur an die Bundesregierung, sondern fordere die Weltgemeinschaft insgesamt dazu auf den Hunger in der Welt wirksam zu bekämpfen.

Am heutigen Welternährungstag müssen wir uns alle fragen: Wie schaffen wir es, dass niemand mehr hungern muss? Wie können alle Menschen, alle Kinder auf der Welt satt werden? Was können wir beitragen für eine Welt ohne Hunger?

Zu Beginn des Jahres erreichte uns die dramatische Nachricht, dass in Südsudan, Somalia, Nordostnigeria und Jemen akute Hungerkrisen herrschen und 20 Millionen Leben ganz unmittelbar in Gefahr sind. Deshalb hatte VN-Generalsekretär Guterres alle VN-Mitgliedstaaten zum dringenden Handeln aufgerufen. Diesen Appell kann ich nur nachdrücklich unterstützen. Der Welthungerindex (http://www.globalhungerindex.org) verdeutlicht diese Dringlichkeit: In 51 Ländern ist die Situation ‚ernst‘ oder ‚sehr ernst‘, in einem Land sogar ‚gravierend‘.

Deshalb engagiert sich Deutschland seit vielen Jahren weltweit im Kampf gegen Hunger. Humanitäre Ernährungshilfe ist ein Schwerpunktthema der deutschen humanitären Hilfe. 2016 hat das Auswärtige Amt Projekte, die Hunger und Mangelernährung adressieren, mit rund 553 Millionen Euro unterstützt. 2017 sind es schon 633 Millionen Euro.

Gemeinsam mit unseren Partnern auf nationaler und internationaler Ebene arbeiten wir weiter daran, Hunger zu bekämpfen. Denn Ernährungssicherheit bedeutet viel mehr, als genug Essen auf dem Teller zu haben. Chronische Mangel- und Unterernährung hat langanhaltende Folgen nicht nur für die Gesundheit der Betroffenen, sondern auch für die Entwicklung einer ganzen Gesellschaft.

Jeder Mensch auf der Welt soll satt werden. Der heutige Welternährungstag erinnert uns daran.

Hintergrund:

Der Welternährungstag findet jedes Jahr am 16. Oktober statt. Seit 1979 erinnern die Vereinten Nationen damit an die vielen Millionen Menschen weltweit, die Hunger leiden. Der 16. Oktober wurde ausgewählt, weil an diesem Datum 1945 die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO gegründet wurde. Ihre Aufgabe als Sonderorganisation der Vereinten Nationen ist unter anderem, Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Trotz großer Fortschritte im Kampf gegen den Hunger sind nach Angaben der Vereinten Nationen noch immer fast 815 Millionen Menschen weltweit unterernährt. Täglich sterben Tausende Menschen an den Folgen chronischer Unterernährung - mehr als die Hälfte sind Kinder unter fünf Jahren.

Zum Weiterlesen:

Deutsche humanitäre Hilfe

Welthungerindex der Deutschen Welthungerhilfe

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