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Menschenrechtsbeauftragter Strässer zur Verleihung des UNESCO World Press Freedom Prize 2015 und des Preises der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“ an den syrischen Journalisten Mazen Darwish

03.05.2015 - Pressemitteilung

Zur Verleihung des UNESCO World Press Freedom Prize 2015 und des Preises der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“ an Mazen Darwish erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, heute (03.05.):

Dem syrischen Journalisten Mazen Darwish wurde heute der „UNESCO World Press Freedom Prize 2015“ und am 25.04. der Preis der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“ verliehen. Dazu gratuliere ich ihm ganz herzlich. Mazen Darwish ist durch sein Engagement für Menschenrechte und politische Reformen zu einem Symbol der friedlichen Revolte in Syrien geworden, deren blutige Niederschlagung zum Ausbruch des Syrienkonflikts geführt hat. Leider konnte Mazen Darwish die Preise nicht persönlich in Empfang nehmen, weil er seit mehr als 3 Jahren unter sehr schwierigen Bedingungen in Syrien inhaftiert ist. Der Umstand, dass erst 2 Jahre nach seiner Verhaftung gegen ihn Anklage erhoben wurde und zwar wegen der „Publikation terroristischer Taten“, verdeutlicht die Willkür seiner Inhaftierung. Die Urteilsverkündung wurde bereits acht Mal verschoben, zuletzt am 15.04..

Der Fall Mazen Darwishs steht stellvertretend für die willkürliche Inhaftierung mehrerer Tausend Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Oppositioneller, die in Gefängnissen des syrischen Regimes Folter und grausamen Haftbedingungen ausgesetzt sind. Wir fordern die syrische Regierung auf, Mazen Darwish und die vielen anderen widerrechtlich inhaftierten Personen freizulassen.

Hintergrundinformationen:

Der syrische Journalist Mazen Darwish wurde im Februar 2012 verhaftet und anschließend mehrere Monate lang im Gewahrsam des Geheimdienstes der Luftwaffe in Mezzeh (Damaskus) festgehalten und gefoltert. Erst im März 2014, 2 Jahre nach seiner Inhaftierung wurde Mazen Darwish nach Art. 8 des Anti-Terrorgesetzes von 2012 wegen der „Publikation terroristischer Taten“ angeklagt.

Mazen Darwish hatte 2004 das Syrische Zentrum für Medien und Meinungsfreiheit (SCM) gegründet, eine Partnerorganisation von „Reporter ohne Grenzen“. Zusammen mit engagierten Kollegen berichtete er über die Situation von Journalisten in Syrien und setzte sich für eine Reform des Pressegesetzes ein.

Den Preis der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“ nahm am 25.04. stellvertretend seine Ehefrau Yara Badr entgegen.

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