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G7: Drei Fragen an Frank-Walter Steinmeier

16.04.2015 - Interview

Außenminister Frank-Walter Steinmeier spricht mit den Lübecker Nachrichten über das Außenministertreffen der G7 in der Hansestadt. Erschienen am 16.04.2015.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier spricht mit den Lübecker Nachrichten über das Außenministertreffen der G7 in der Hansestadt. Erschienen am 16.04.2015.

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War Lübeck ein guter Gastgeber?

Die Stadt Lübeck hat sich in den letzten Tagen als weltoffene, herzliche und unaufgeregte Gastgeberin präsentiert. Auch daran lässt sich ablesen, dass in Lübeck seit dem 13. Jahrhundert internationaler Austausch gelebt wird. Diese stolze und traditionsreiche Hansestadt war deshalb genau der richtige Ort für unsere Beratungen. Besonders die Gastfreundschaft der Lübecker Bürgerinnen und Bürger war beeindruckend und hat entscheidend zu den guten Beratungen beigetragen. Hierfür möchte ich mich auch im Namen meiner Außenministerkollegen ausdrücklich bedanken.

Was nehmen Sie als Ergebnis mit?

Von Lübeck geht ein Signal der Geschlossenheit der G7 aus. Dies ist unabdingbar für Fortschritte bei den schweren Konflikten wie in der Ukraine, im Jemen, beim Kampf gegen ISIS oder auch bei den Atomverhandlungen mit dem Iran. Fielen die G7 hier auseinander, würde es bei all diesen Konflikten kaum Hoffnung auf diplomatische Fortschritte geben. Von zentraler Bedeutung ist für mich auch die Lübecker Erklärung zur Maritimen Sicherheit. Es ist das erste Mal überhaupt, dass dieses wichtige Thema im Kreis der G7 aufgegriffen wurde.

Bei den überwiegend friedlichen Protesten wurde den G7-Staaten vorgeworfen, sie wollten die Welt unter sich aufteilen, hätten nur ihre eigenen Interessen im Blick. Was antworten Sie den Demonstranten?

Zunächst einmal freut es mich, dass die Demonstrationen weitestgehend friedlich geblieben sind. Dies ist sicherlich nicht nur in Lübeck mit Erleichterung aufgenommen worden. Hier gilt mein großer Dank dem umsichtigen und deeskalierenden Einsatz der Polizeikräfte. Die Vorwürfe der Demonstranten sind doch schlicht falsch und gehen völlig an der Realität vorbei. Vertreter von sieben großen Staaten haben hier in Lübeck intensiv an politischen Lösungen für die vielen Konflikte in unserer Nachbarschaft gearbeitet. Es kann doch niemand ernsthaft ein Interesse daran haben, dass die Lage in der Ukraine erneut eskaliert oder die Atomverhandlungen mit Iran auf den letzten Metern scheitern!

Übernahme mit freundlicher Genehmigung der Lübecker Nachrichten.

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