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Grußwort von Außenminister Guido Westerwelle anlässlich der Gedenkzeremonie am Mahnmal „Gleis 17“ mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu

06.12.2012 - Rede

-- es gilt das gesprochene Wort --

Sehr geehrter Herr Premierminister,
Liebe Frau Netanyahu,
Sehr geehrte Ministerinnen und Minister des Staates Israel,
Sehr geehrter Herr Rabbiner Ehrenberg,
Sehr verehrte Damen und Herren,

Gleis 17, das ist ein verstörender und bedrückender Ort. Dieser Bahnsteig, diese Schienen stoßen uns Deutsche mit voller Wucht auf das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. 55.000 Berliner Juden, Männer, Frauen und Kinder, wurden von hier deportiert. Sie wurden entwürdigt und dann brutal ermordet.

Wer hier steht weiß, die deutsche Verantwortung für das Menschheitsverbrechen der Shoah hat kein Verfallsdatum. Geschichte endet nicht mit einer Generation.

Von Deutschland werden nie wieder Tod und Vernichtung ausgehen. Das sage ich für die deutsche Bundesregierung und das deutsche Volk.

Unsere Verantwortung heißt, wir dulden keinen Antisemitismus in unserem Land. Das gilt erst recht für antisemitische Gewalt.

Wir dulden keinen Antisemitismus. Nicht den lauten, aber auch nicht den leisen, der unterschwellig daher kommt.

Verantwortung heißt für uns auch, die Existenz und Sicherheit des Staates Israel sind für Deutschland nicht verhandelbar.

Wir sind dankbar für die historische Chance der Versöhnung. Deutschland und Israel sind heute Partner und Freunde.

Wir wollen diese einzigartige Partnerschaft weiter vertiefen. Wir wollen, dass die jungen Menschen aus unseren Ländern einander kennen und verstehen lernen.

Weil wir uns der Vergangenheit bewusst sind, können wir gemeinsam eine friedliche, sichere und gute Zukunft gestalten.

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