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Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe anlässlich des Internationalen Tags der Katastrophenvorsorge

13.10.2016 - Pressemitteilung

Anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Katastrophenvorsorge erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler, heute (13.10.):

Der Internationale Tag der Katastrophenvorsorge steht in diesem Jahr unter dem Motto „Live to tell“. Denn das ist der Sinn der Katastrophenvorsorge: mittels Vorsorge und der Stärkung von Widerstandsfähigkeit, Menschenleben zu retten.

In den letzten zwei Jahrzehnten haben die Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen überall auf der Welt stark zugenommen. Die Anzahl der Naturkatastrophen hat sich in diesem Zeitraum auf 400 pro Jahr verdoppelt. Dabei ist zugleich der humanitäre Bedarf notleidender Menschen in den Katastrophengebieten enorm gestiegen.

Diese Steigerung macht deutlich: Wir dürfen nicht erst reagieren, wenn die Katastrophe eingetreten ist. Denn die meisten Katastrophen kommen nicht überraschend. Wir können bereits im Vorfeld helfen, Leid zu verhindern!

Das Auswärtige Amt hat Projekte initiiert, bei denen über die Identifizierung von Schwellenwerten bereits dann Vorbereitungsmaßnahmen ausgelöst werden, wenn die Katastrophe noch nicht akut ist - umso schon im Vorfeld einer Katastrophe tätig werden zu können und das Schlimmste zu verhindern.

Ein Beispiel ist El Niño. In regelmäßigen Abständen von einigen Jahren zieht das weltweite Wetterphänomen in vielen Regionen der Welt langanhaltende Dürren einerseits und schwere Überschwemmungen andererseits nach sich. Das Phänomen ist wissenschaftlich gut erforscht. Es gibt Erfahrungswerte, wo Flüsse über die Ufer treten werden, und wo die Wahrscheinlichkeit für Schlammlawinen in Folge von Starkregenfällen am höchsten ist. Hier kann Vorsorge getroffen werden! Das muss unser Ansatz auch für die kommenden Jahre sein.

Deutschland hat sich in den letzten Jahren aktiv für die Verabschiedung des internationalen „Sendai Rahmenwerks für Katastrophenvorsorge 2015-2030“ engagiert. Nun müssen wir die Umsetzung aktiv begleiten. Wir werden uns auch weiterhin international dafür einsetzen, ein effektives Katastrophenvorsorgesystem zu etablieren, das Katastrophenrisiken verhindert, bestehende Risiken reduziert sowie die Widerstandskraft von Gemeinschaften gegenüber Katastrophen stärkt. Live to tell

Hintergrund:

Die Vereinten Nationen haben 1989 den 13. Oktober zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge ausgerufen. Der Tag soll alle Bürger und Regierungen dazu ermutigen, sich im Aufbauprozess von widerstandfähigen Gemeinschaften und Nationen gegen Katastrophen einzubringen. Das Auswärtige Amt engagiert sich seit Längerem im Bereich der Katastrophenvorsorge. 2013 hat das Auswärtige Amt die „Preparedness Initiative“ ins Leben gerufen , die zur Verabschiedung der „Principles of Preparedness“ auf der „Internationalen Preparedness“-Konferenz am 11. Juni 2013 in Berlin geführt hat. Die Prinzipien gehen vor allem auf die individuelle Rolle der verschiedenen Akteure und ihrer Verantwortung im Bereich humanitäre Katastrophenvorsorge ein.

Die Bundesregierung engagierte sich aktiv bei den Verhandlungen für das neue internationale sog. „Sendai Rahmenwerk zur Risikoreduzierung von Katastrophen“, das 2015 in Sendai/Japan verabschiedet wurde. Das Sendai Rahmenwerk folgt auf den ausgelaufenen „Hyogo-Rahmenaktionsplan 2005-2015“. Es bietet klare Richtlinien, wie Staaten und Zivilgesellschaft weltweit die Entstehung von neuen Risiken für Katastrophen vermeiden, die Widerstandsfähigkeit von Bevölkerungen und Institutionen gegenüber Krisen und Naturkatastrophen stärken und bestehende Risiken verringern können – unter anderem durch effektive Katastrophenvorsorge und sogenannte Preparedness-Maßnahmen.

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