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Christoph Strässer, Beauftragter für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe zur Verleihung des Palm-Preises für Meinungs- und Pressefreiheit an Nazeeha Saeed und Salijon Abdurakhmanov

30.11.2014 - Pressemitteilung

Anlässlich der Verleihung des siebten Johann-Philipp-Palm-Preises für Meinungs- und Pressefreiheit an die Journalisten Nazeeha Saeed (Bahrain) und Salijon Abdurakhmanov (Usbekistan) erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, heute (30.11.) in Berlin:

Ich freue mich, dass die Palm-Stiftung heute zwei herausragende Journalisten mit dem diesjährigen Johann-Philipp-Palm-Preis für Meinungs- und Pressefreiheit auszeichnet. Nazeeha Saeed und Salijon Abdurakhmanov stehen beispielhaft für den mutigen Einsatz für die Meinungs- und Medienfreiheit.

Nazeeha Saeed ist die Stimme Bahrains, im französischen Auslandsrundfunk Radio Monte Carlo und in der gesamten arabischen Welt. Sie hat die schweren Misshandlungen, die ihr während eines Polizeiverhörs im Mai 2011 zugefügt wurden, öffentlich gemacht. Sie hat ihr Recht verfolgt, auch wenn die Täter nicht verurteilt wurden. Ihre persönliche Geschichte und den Auftrag einer Journalistin gleichzeitig zu leben, ist schwierig und häufig schmerzhaft. Nazeeha Saeed gelingt dies in beeindruckender Weise.

Salijon Abdurakhmanov war bis zu seiner Verhaftung ein unabhängiger Journalist. Er war eine der wenigen kritischen Stimmen in der usbekischen Öffentlichkeit. Ich fordere die usbekische Regierung dazu auf, Herrn Abdurakhmanov unverzüglich freizulassen. Neben den erheblichen Zweifeln an der Rechtmäßigkeit seiner Verurteilung wegen angeblichen versuchten Drogenhandels erfordert dies auch sein Gesundheitszustand.

Hintergrund:

Der Johann-Philipp-Palm-Preis für Meinungs- und Pressefreiheit wird heute in Schorndorf verliehen. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Partner der Palm-Stiftung, die den Preis zum siebten Mal vergibt, sind u.a. Amnesty International und Reporter ohne Grenzen.

Die Bahrainerin Nazeeha Saeed berichtet für France 24 und für Radio Monte Carlo Ad-Doualiya, den französischen Auslandsrundfunk in arabischer Sprache. Der Sender genießt im arabischen Sprachraum den Ruf, aktuell zu informieren, ohne im Sinne der Interessen des Senderlandes beeinflussen zu wollen. Saeed wurde im Mai 2011 verhaftet und während der Vernehmung durch Polizeibeamte schwer misshandelt.

Salijon Abdurakhmanov berichtete u.a. für die Sender Radio Liberty und Voice of America über Korruption und die schwierigen Lebensbedingungen in der von der Aral-Katastrophe schwer gezeichneten Region Karakalpakstan in Usbekistan. Im Oktober 2008 wurde er zu zehn Jahren Straflager verurteilt. Die Umstände seiner Verurteilung sind bis heute nicht vollständig geklärt. Vieles spricht dafür, dass die Vorwürfe des „versuchten Handels mit Drogen“ konstruiert und politisch motiviert waren. Die Bundesregierung, andere westliche Staaten und internationale Organisationen setzen sich seit Jahren für die Freilassung des Journalisten ein.

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