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Rede von Außenminister Frank-Walter Steinmeier zur Präsentation der Olympia-Bewerbung von Hamburg auf der Botschafterkonferenz

24.08.2015 - Rede

Lieber Olaf Scholz,
lieber Alfons Hörmann,

2024, das klingt weit weg. Aber so langsam wird es doch ernst in Sachen Olympia-Kandidatur. Noch zwei Jahre, dann entscheidet das Internationale Olympische Komitee in Lima, wer die Spiele ausrichtet. Die Konkurrenten bringen sich in Position. Paris, Rom und Budapest – vielleicht Los Angeles, nicht mehr Boston! Keine Frage, jetzt wird es spannend.

Umso mehr finde ich: Zeit nun nochmal in die Hände zu spucken und gemeinsam nachzuschauen, wo wir noch Ressourcen haben und nutzen können, wie wir die Olympischen Spiele nach Hamburg holen!

In diesem Sinn: Herzlich willkommen, Olaf Scholz! Herzlich willkommen, Alfons Hörmann!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

dass Sie beide hier sind, – auf der jährlichen Botschafterkonferenz, passt! Denn keine deutsche Stadt steht so für das Verhältnis unseres Landes zur Welt, wie eben Hamburg. Das „Tor zur Welt“, wie das in Hamburg selbstbewusst heißt, öffnet aber nicht nur in eine Richtung! Mit den auslaufenden Frachtern, Tanker und Kreuzfahrtschiffen schauen wir nicht nur gleichsam symbolisch in die Ferne. Es gilt auch vice versa: Die Hansestadt ist ein Tor, durch das die Welt auf unser Land schaut.

Deshalb bitte ich Sie – und jetzt meine ich die Kollegen Botschafter - lassen Sie uns dieses Tor als Chance nutzen - auch für unsere Außenpolitik!

Manches wird uns besser gelingen, wenn unsere Partner mit Vertrauen und Sympathie auf unser Land schauen.

Genau deshalb ist die Hamburger Olympia-Bewerbung eine so großartige Gelegenheit. Olympia in Hamburg, das kann eine wunderbare Fortsetzung des deutschen Sommermärchens von 2006 werden. Damals verabschiedete sich selbst der sonst nicht eben germanophile Daily Telegraph von liebgewonnenen Stereotypen: „Die Deutschen beginnen, Spaß zu haben.“

Wenn Lima für uns entscheidet und wenn wir es danach richtig angehen, dann werden Spiele an der Elbe nicht nur das Bild beeinflussen, sondern das Bild positiv mitprägen, das sich Menschen in aller Welt von unserem Land machen.

Lieber Olaf Scholz,

ich bin mir ganz sicher: Ihr werdet Menschen in aller Welt für die olympischen Spiele in Hamburg begeistern.

Meine Botschaft an dich, lieber Olaf, lautet: Auf unsere volle Unterstützung könnt ihr bauen! Auf die unserer Botschafterinnen und Botschafter und auf meine ganz persönliche.

Ich weiß aus Erfahrung, dass wir hier ein bisschen was zu bieten haben. Denken wir noch einmal an die Fußball-WM von 2006 zurück. Vor allem an den Weg dahin! Was damals zu einer neuen Wahrnehmung unseres Landes führte, das hat sich ja nicht nur auf dem Spielfeld und in den Fanblocks in Deutschland abgespielt. Das hatte eben auch mit den unzähligen Veranstaltungen, Empfängen, Hintergrundgesprächen, Fußballturnieren und Public Viewings zu tun, die unsere Kolleginnen und Kollegen an den Auslandsvertretungen aufgezogen haben.

Auf diese Expertise und diesen Elan könnt ihr auch jetzt zählen, und zwar ganz handfest:

- Das heißt, dass wir Euch - wann immer es geht - bei meinen Auslandsreisen mit an Bord holen werde.

- Das heißt, dass unsere Botschafterinnen und Botschafter Olympia 2024 zur Chefsache machen werden.

- Das heißt, dass Ihr herzlich eingeladen seid, Euch bei Großveranstaltungen wie den Tagen der Deutschen Einheit an unseren Vertretungen einzubringen.

In diesem Sinn: Lassen Sie uns diese Chance gemeinsam ergreifen und die fünf olympischen Ringe an die Elbe holen. Mit sportlichem Ehrgeiz, mit Fairplay und mit Spaß an der Sache!

Vielen Dank.

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