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Rede von Außenminister Frank-Walter Steinmeier bei der Veranstaltung „Fußballbotschafter 2016“

11.05.2016 - Rede

Lieber Herr Holzschuh,
lieber Jean-Marc Ayrault,
meine Damen und Herren,

noch genau einen Monat ist es hin bis zur Europameisterschaft in Frankreich. Ich aber freue mich, dass wir uns die französische Liebe zum Fußball bereits heute nach Berlin geholt haben: Mit Jean-Marc Ayrault.

Lieber Jean-Marc, mir scheint, wir sehen uns derzeit fast täglich. Letzte Woche waren wir zusammen in Mali, Niger, dann Berlin, gestern Paris. Wissen Sie, meine Damen und Herren, wenn ich derzeit in einen Flieger einsteige, dann ist meine erste Frage: Ist Jean-Marc Ayrault schon an Bord?

Auf unseren gemeinsamen Reisen haben wir schnell gemerkt, dass uns nicht nur die Außenpolitik, sondern noch etwas ganz anderes verbindet: Unsere Leidenschaft für den Fußball!

Weißt Du, Jean-Marc, eine Zeit lang habe ich sogar geglaubt, uns verbände auch unsere Liebe zur gleichen Mannschaft, weil Du immer so viel über „les bleus“ gesprochen hast. Aber dann habe ich gemerkt, dass Du gar nicht Schalke meinst….

Meine Damen und Herren,

Fußball ist ein Spiel, bei dem 22 Spieler einem Ball nachjagen und am Ende die Deutschen gewinnen – so hat es Gary Lineker gesagt. Mit Blick auf die EM hoffe ich natürlich sehr, dass er damit Recht behält…

Aber wenn wir heute den Fußballbotschafter 2016 ehren, dann ist das ein Zeichen, dass Fußball eben viel mehr ist als das. Viel mehr als die Frage von Sieg und Niederlage.

Fußball bringt Menschen zusammen. Er gibt ihnen Gelegenheit, einander kennenzulernen, Vorurteile zu entkräften und Grenzen zu überwinden. Das ist es, was ich meine, wenn ich von der sozialen Kraft der von Sport und Kultur spreche!

Das geht aber nicht von selbst. Entscheidend dafür, dass diese Kraft sich entfalten kann, sind die Menschen, die sich mit Herzblut im Sport engagieren. Ob auf dem Fußballfeld oder der Tribüne, als Trainer, Betreuer oder Spieler. Stellvertretend für all diese Menschen stehen heute hier Burkhard Pape, Gernot Rohr und Erich Rutemöller.

Wie sehr die Fußballkultur Deutsche und Franzosen verbindet, das weiß übrigens kaum jemand besser als Gernot Rohr. Nicht nur, weil er als einer von relativ wenigen Profikickern ein Germanistik- und Romanistik-Studium abgeschlossen hat. Sondern eben auch, weil er an eine achtbare Bundesliga-Karriere sage und schreibe 352 Einsätze für Girondins Bordeaux in der französischen Division 1 drangehängt hat. Wenn in seiner Brust zwei Herzen für den Fußball schlagen, dann ist wohl eines deutsch und eines französisch.

Burkhard Pape, Gernot Rohr und Erich Rutemöller - die Jury hat diese drei nicht nur wegen ihrer großartigen sportlichen Erfolge nominiert, sondern wegen ihres beeindruckenden gesellschaftlichen Engagements. Und dafür, meine Herren, danken wir Ihnen herzlich!

Gewinner sind Sie heute alle, das ist jetzt schon klar. Aber: es kann nur einen Fußballbotschafter 2016 geben. Deswegen freue ich mich jetzt mit Spannung auf die Auszeichnung! Vielen Dank.

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