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Sonderbeauftragter Rücker zum Besuch im türkisch-syrischen Grenzgebiet

12.02.2016 - Pressemitteilung

Anlässlich seines Besuches in Kilis und Gaziantep auf der türkischen Seite der türkisch-syrischen Grenze sagte der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Stabilitätspartnerschaft Mittlerer Osten, Botschafter Joachim Rücker, heute (12.02.):

Mein heutiger Besuch stand ganz im Zeichen der Vereinbarungen der Syrien-Kontaktgruppe in München. Die vorsichtige Hoffnung auf eine mögliche Einstellung der Feindseligkeiten und ungehinderten humanitären Zugang zu den belagerten Gebieten zog sich wie ein roter Faden durch die Gespräche.

Mit Blick auf die Kämpfe der letzten Tage in der Region um Aleppo und den neuen Flüchtlingsstrom von zehntausenden Menschen haben meine Gesprächspartner nachdrücklich darauf hingewiesen, wie katastrophal für die humanitäre Lage die Schließung des Belagerungsrings um Aleppo - auch und gerade in den letzten Tagen vor einer möglichen landesweiten Feuerpause – wäre. Es ist deshalb von entscheidender Bedeutung, dass sich alle beteiligten Parteien an Buchstaben und Geist der Vereinbarungen von München halten.

Der Besuch im Flüchtlingslager von Öncüpinar und in einem Feldhospital von Malteser International in Kilis machen deutlich, wie unerträglich das Leid in Syrien, wie notwendig weitere Unterstützung der internationalen Gemeinschaft ist. Mit großem Respekt sehen wir die enorme Leistung der Türkei bei Versorgung, Unterbringung und Integration der Menschen, und dem Land gilt unser Dank für die Anstrengungen bei der Bewältigung des aktuellen Flüchtlingsstroms aus der Region Aleppo.

Ich bin auch beeindruckt von den fast übermenschlichen Leistungen von Helfern und Nichtregierungsorganisationen auf beiden Seiten der Grenze. Im Gespräch mit schwer verletzten und traumatisierten Patienten, mit Ärzten und Pflegern im mobilen Feldhospital wurde überdeutlich, wie wichtig angesichts der verzweifelten Lage der Menschen in Syrien die Stärkung unseres Engagements gerade für die Region um Aleppo ist.

Deshalb leistet die Bundesregierung jetzt zusätzliche Hilfe für neue Projekte von Welthungerhilfe und Malteser International auch im Hinblick auf den besonders strengen Winter – Zelte, Decken, Vorbereitung der Böden in den Flüchtlingslagern. Und wir planen, jetzt sehr schnell eine mobile Klinik in die Region um Aleppo zu bringen, auch weil durch die andauernden Kämpfe die letzten Zufahrtswege bedroht sind.

Hintergrund:

Botschafter Joachim Rücker, der neue Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Stabilitätspartnerschaft Mittlerer Osten, hat sich heute in Kilis und Gaziantep an der türkisch-syrischen Grenze ein eigenes Bild von der humanitären Lage in Folge der jüngsten Angriffe in und um Aleppo verschafft. Unter anderem besuchte er das Flüchtlingslager Öncüpinar und ein mobiles Feldhospital von Malteser International in Kilis.

Im Gespräch mit Vertretern von Internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen – unter anderem UN OCHA, Syria Recovery Trust Fund, GIZ, Malteser International und Welthungerhilfe – beriet er über die Entwicklung und über mögliche zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen. Außerdem traf Botschafter Rücker den stellvertretenden Premier der so genannten Interimsregierung, Nader Othman, und den Vertreter des Aleppo City Council, Usama Talja.

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