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Adíos a las armas! Die Entwaffnung der FARC ist abgeschlossen

22.09.2017 - Artikel

Gut 50 Jahre nach Ausbruch des blutigen Konflikts zwischen Rebellen und Regierungskräften in Kolumbien werden die UN am 25.09.2017 die Mission zur Entwaffnung der Rebellen der FARC offiziell beenden.

Gut 50 Jahre nach Ausbruch des blutigen Konflikts zwischen Rebellen und Regierungskräften in Kolumbien mit über 220.000 Toten und Millionen Binnenvertriebenen werden die Vereinten Nationen (VN) am 25.09.2017 die Mission zur Entwaffnung der Rebellen der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) offiziell beenden – nur 10 Monate nach dem Friedensschluss. Die VN-Mission in Kolumbien sorgte in dieser Zeit als neutraler Akteur des Drei-Parteien-Mechanismus dafür, dass sich beide Seiten an die getroffenen Vereinbarungen halten und unterstützte den Entwaffnungsprozess aktiv. Sie übernahm die Registrierung, Identifikation, Lagerung und ständige Überwachung von Waffen und Munition und entwickelte eine Strategie zur Zerstörung der Kampfmittel.

THW-Experten deaktivieren die Waffen

Waffen der FARC-Rebellen in Incononzo
Waffen der FARC-Rebellen in Incononzo© picture alliance /Photoshot

Im Rahmen dieser Strategie spielten die ehrenamtlich tätigen Experten des deutschen Technischen Hilfswerks (THW) eine zentrale Rolle. Aus 998 geheimen Verstecken gelangten die Waffen der ehemaligen FARC-Kämpfer in die Obhut der VN. Mithilfe von Diamanttrennschneidern und Plasmaschneidegeräten wurden durch das THW mehr als 8.800 Waffen sowie über zwanzigtausend Munitionskartuschen mit präzisen Schnitten unbrauchbar gemacht.

Auf einen Hilferuf der Vereinten Nationen hatte Deutschland dem THW Ende Juli umgehend 300.000 Euro für die Unbrauchbarmachung der Waffen zur Verfügung gestellt. Zusammen mit den Mitteln, die Anfang des Jahres den unverzüglichen Beginn der Entwaffnung gewährleisteten, unterstützte die Bundesregierung den Entwaffnungsprozess bislang mit über 800.000 Euro. Den Friedensprozess an sich unterstützt die Bundesregierung allein seit 2016 mit über 30 Mio. EUR in der direkten Projektarbeit sowie umfangreichen ‎Kreditleistungen.

Aufbruch in eine friedliche Zukunft

VN-Fahrzeuge vor Entwaffnungszone in Conejo
VN-Fahrzeuge vor Entwaffnungszone in Conejo© picture alliance/Georg Ismar/dpa

In 26 Friedenszonen gaben mehr als 8.000 Guerilleros im ersten Halbjahr 2017 ihre Waffen ab. Die FARC-Bewegung will sich zukünftig als politische Partei friedlich in das politische Geschehen Kolumbiens einbringen. Dabei wollen erneut die VN helfen. Der VN-Sicherheitsrat beschloss im Juli 2017 eine Nachfolgemission, deren Hauptaufgabe darin besteht zu überprüfen, dass jene Kapitel des Friedensvertrages umgesetzt werden, die die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wiedereingliederung der ehemaligen FARC-Kämpfer zum Ziel haben. Zusätzlich zu den laufenden Unterstützungsmaßnahmen wird die Bundesregierung den Reintegrationsprozess mit einer erneuten Einzahlung von 1 Mio. EUR in den Postkonfliktfonds der Vereinten Nationen unterstützen.

President Santos und Gouverneur Guerra bei der Zeremonie zur Übergabe der letzten Waffen der FARC in La Guajira
President Santos und Gouverneur Guerra bei der Zeremonie zur Übergabe der letzten Waffen der FARC in La Guajira© picture alliance / Photoshot
Zudem hat im Zuge des Besuches von Papst Franziskus überraschend auch die Guerillaorganisation ELN mit der kolumbianischen Regierung eine Waffenruhe geschlossen. Die ELN verzichten damit bis Januar 2018 auf Entführungen und Anschläge und erklären sich zu Verhandlungen mit der Regierung bereit. Kolumbien erlebt einen friedlichen Aufbruch, den Deutschland auch weiterhin aktiv unterstützen wird.

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