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Menschenrechtsbeauftragter trifft Ehefrau des in Iran inhaftierten Pastors Saeed Abedini

22.05.2015 - Pressemitteilung

Im Anschluss an das Treffen mit Naghmeh Panahi-Abedini, der Ehefrau des seit 2012 in Iran inhaftierten Konvertitenpastors Saeed Abedini, erklärte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung im Auswärtigen Amt, Christoph Strässer, heute (22.05.) in Berlin:

Die Berichte von Frau Abedini über den schlechten Gesundheitszustand ihres zu acht Jahren Haft verurteilten Ehemannes, Pastor Saeed Abedini, erfüllen mich mit großer Sorge. Dringend notwendige medizinische Behandlung wird ihm weiterhin verweigert.

Ich fordere Iran auf, die Verurteilung Pastor Abedinis - wie auch aller lediglich aufgrund ihrer religiösen Überzeugung Inhaftierten - umgehend aufzuheben. Bis zu seiner Freilassung appelliere ich an alle Verantwortlichen in Iran, ihm dringend benötigte medizinische Behandlungen, auch außerhalb des Gefängnisses, zu gewähren.

Menschenwürdiger und respektvoller Umgang mit Häftlingen ist ein Gebot der Menschlichkeit!

Hintergrund

In Iran besteht Religionsfreiheit nur in eingeschränktem Maße. Die in Artikel 13 der iranischen Verfassung genannten „religiösen Minderheiten“ (Christen, Juden, Zoroastrier) dürfen ihren Glauben in Iran relativ frei ausüben. Untersagt ist ihnen jedoch jegliche Missionstätigkeit, die eine Verurteilung wegen „mohareb“ (Krieg gegen Gott) und damit die Todesstrafe nach sich ziehen kann. Repressionen sehen sich auch christliche Konvertiten ausgesetzt, denen eine Anklage wegen Apostasie drohen kann, die Sanktionen bis hin zur Todesstrafe nach sich ziehen kann.

Pastor Saeed Abedini, der sowohl die iranische Staatsangehörigkeit als auch die US-amerikanische besitzt, konvertierte im Jahr 2000 vom Islam zum Christentum. Seit 2006 lebte er in den USA. Am 26. September 2012 wurde Abedini während eines Iran-Besuchs von iranischen Sicherheitsbehörden verhaftet und am 27. Januar 2013 zu acht Jahren Haft wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit verurteilt. Dabei sei ihm insbesondere sein früheres Engagement bei der Gründung von Hauskirchen zum Vorwurf gemacht worden. Pastor Abedini ist seit 2004 mit Naghmeh Panahi-Abedini verheiratet und hat zwei Kinder.

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