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Von Krasnodar nach Moskau: Gabriel zum 3. Mal in Russland

29.06.2017 - Artikel

Außenminister Gabriel reiste am 28.06. zur Städtepartnerkonferenz ins russische Krasnodar und von dort weiter nach Moskau.

Außenminister Gabriel bei der Eröffnung des Deutsch-Russischen Jahrs der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/18.
Außenminister Gabriel bei der Eröffnung des Deutsch-Russischen Jahrs der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/18.© Thomas Imo/photothek.de

Vor genau 60 Jahren, in politisch höchst angespannter Situation, setzten die Städte Hamburg und das damalige Leningrad ein mutiges Zeichen: den noch frischen Erinnerungen an die deutsche Blockade Leningrads und den Spannungen des Kalten Krieges zum Trotz gründeten die beiden Hafenstädte 1957 die erste Städtepartnerschaft zwischen Russland und Deutschland. Außenminister Gabriel reiste am 28.06. zur Städtepartnerkonferenz ins russische Krasnodar und gab den Startschuss für das Deutsch-Russische Jahr der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/18.Auch ein Besuch der russischen Hauptstadt schloss sich an.

„Völkerverständigung von Unten“

Mittlerweile gibt es fast 100 Städtepartnerschaften zwischen Deutschland und Russland. Das zeigt, dass es unabhängig von der politischen Situation enge Bande zwischen den Völkern gibt.

Außenminister Gabriel im Gespräch mit seinem russischen Kollegen Lawrow
Außenminister Gabriel im Gespräch mit seinem russischen Kollegen Lawrow© Imo/photothek.net

Bereits im Vorfeld der Städtepartnerkonferenz hatten die beiden Außenminister Sigmar Gabriel und Sergej Lawrow erklärt, dass die kommunalen und regionalen Partnerschaften eine unverzichtbare tragende Komponente der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland darstellen: „Wir hegen den gemeinsamen Wunsch, dass über die zahlreichen kommunalen und regionalen Partnerschaften die Zahl und Intensität der direkten Kontakte zwischen Russen und Deutschen gesteigert und dadurch der Dialog und das Verständnis zwischen unseren Gesellschaften gestärkt wird.“

Fußball verbindet: Gabriel beim deutsch-russischen Straßenfußballturnier
Fußball verbindet: Gabriel beim deutsch-russischen Straßenfußballturnier© Imo/photothek.net

Gerade in politisch schwierigen Zeiten müsse man vermehrt auf Austausch setzen. Neben dem politischen Dialog eignen sich zivilgesellschaftliche Initiativen, wie Jugendaustauschprogramme und Städtepartnerschaften bestens für die bilaterale Zusammenarbeit. „Völkerverständigung von Unten“ nannte dies der deutsche Außenminister bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen.

‎Zusammen ist besser als gegeneinander

Wie eng und vielfältig sich die deutsch-russischen Beziehungen gestalten, davon konnte sich der deutsche Außenminister am zweiten Tag seiner Reise überzeugen. Bei der Besichtigung der Firma Claas, die in Krasnodar landwirtschaftliche Maschinen herstellt, stellte Gabriel fest, welches Potenzial die Beziehungen der beiden Länder bergen. Das gilt nicht nur für die Wirtschaft. Auch in Kultur und Sport gibt es deutsch-russische Bande. Der Außenminister besuchte darum noch ein Straßenfußball-Turnier für Toleranz. Hier trafen 80 Rasenballbegeisterte aus Deutschland und Russland aufeinander.

Außenminister Gabriel besucht Staatliches Russisches Archiv
Außenminister Gabriel besucht Staatliches Russisches Archiv© Imo/photothek.net

Dass sich Deutschland und Russland nur auf dem Fußballplatz als Gegner gegenüber stehen war nicht immer so. Im Staatlichen Russischen Archiv für soziale und politische Gesichte in Moskau fand der Außenminister Zeugnisse des dunkelsten Kapitels der jüngeren deutsch-russischen Geschichte. „Die Schrecken der Nazi-Diktatur und des Kalten Krieges mahnen uns, auch in schwierigen Zeiten unsere bilateralen Beziehungen zu pflegen“, sagte Gabriel.

‎Vertrauen schaffen, Konflikte überwinden

Im Gespräch mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin
Im Gespräch mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin© Imo/photothek.net

Die großen internationalen Konflikte unserer Zeit nur gemeinsam und mit gegenseitigem Vertrauen überwinden ließen. „Wir brauchen ein konstruktives Russland, in Syrien, in Libyen und Afghanistan genauso wie in der Ost-Ukraine“, das machte der Außenminister auch bei seinem Treffen mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin deutlich. Die weitgehende Waffenruhe während der Erntezeit in der Ost-Ukraine müsse man nutzen auf politischer Ebene daran zu arbeiten, dass diese dauerhaft Bestand hat. Nur so könne man irgendwann auch wieder zu politischen Gesprächen kommen.

Zum Weiterlesen:

Rede von Außenminister Sigmar Gabriel zur Eröffnung des deutsch-russischen Jahres der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/ 2018

Außenminister Gabriel vor Beginn seiner Reise nach Russland (Pressemitteilung vom 28.06.17)

Gemeinsame Erklärung zur Durchführung eines deutsch-russischen Jahres der kommunalen und regionalen Partnerschaften (Pressemitteilung vom 28.06.17)

„Deutsch-Russische Beziehungen: Historische Verantwortung“ (Artikel vom 04.06.2017)

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