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BoKoWiTa 2016: Wirtschaft trifft Diplomatie

30.08.2016 - Artikel

Unter dem Motto „Kräfteverschiebung in der Globalisierung: den Wandel gestalten“ fand am Dienstag (30.08) der 15. Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt statt.

Am Dienstag (30.08) war der Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz, kurz: BoKoWiTa, im Auswärtigen Amt. Die rund 230 Leiterinnen und Leiter deutscher Auslandsvertretungen trafen auf 1.100 hochkarätige Gäste aus Großunternehmen, mittelständischen Firmen und Start-ups. Das Motto in diesem Jahr: „Kräfteverschiebung in der Globalisierung: den Wandel gestalten.“ Außenminister Frank-Walter Steinmeier eröffnete am Vormittag die Veranstaltung.

15. Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz

Außenminister Steinmeier eröffnet den BoKoWiTa 2016.
Außenminister Steinmeier eröffnet den BoKoWiTa 2016.© Thomas Koehler/photothek.net

„Der Austausch zwischen Außenpolitik und Wirtschaft wird immer mehr zu einer drängenden Notwendigkeit“, sagte Außenminister Steinmeier bei der Eröffnung des BoKoWiTa. Bereits zum 15. Mal trafen im Rahmen der Botschafterkonferenz Diplomatinnen und Diplomaten mit der Wirtschaft zusammen; der Wirtschaftstag ist die größte jährlich stattfindende Veranstaltung im Auswärtigen Amt.

„Unruhige Zeiten“: Neue internationale Ordnung finden

Den Wandel gestalten, insbesondere in unruhigen Zeiten: die Krise in der Ukraine, der anhaltende Bürgerkrieg in Syrien, die Konflikte in Libyen und dem Irak und nicht zuletzt die Entscheidung Großbritanniens, aus der EU auszutreten – all diese Dynamiken machen eine Neuverhandlung der internationalen Ordnung erforderlich. „Vieles von dem, was uns über die vergangenen Jahrzehnte vertraut geworden ist, geht gerade zu Bruch“, zog Steinmeier Bilanz.

Auch wirtschaftlich gebe es Veränderungen: Während „bei uns zu Hause Fliehkräfte an der Europäischen Union zerren“, so Steinmeier, strebten in Asien, Afrika, Lateinamerika und der direkten europäischen Nachbarschaft neue Mitspieler empor. Gleichzeitig stelle die Digitalisierung Unternehmen weltweit vor große Herausforderungen. Auf Deutschland, als eng mit der Welt vernetztes Land, wirke sich die Veränderung der internationalen Ordnung besonders aus.

Globalisierung gerecht gestalten

Die Vertreterinnen und Vertreter deutscher Auslandsvertretungen treffen Gäste aus der Wirtschaft.
Die Vertreterinnen und Vertreter deutscher Auslandsvertretungen treffen Gäste aus der Wirtschaft.© Thomas Koehler/photothek.net

Wichtig dabei: die neue Ordnung müsse gerecht gestaltet werden. Bislang hätten viele Menschen das Gefühl, so Steinmeier, vom Erfolg der Globalisierung ausgeschlossen zu sein: „Für Millionen von Menschen hat sich das Versprechen der Globalisierung – mehr Wohlstand für alle durch mehr Handel und Vernetzung – nicht erfüllt.“ Dieses Gefühl der Ausgeschlossenheit befeure politische Abschottung und wirtschaftlichen Protektionismus – Tendenzen, die sich zum Beispiel im Erfolg populistischer Parolen und einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber Freihandelsabkommen widerspiegelten. Es gelte nun, sich der Verlockung dieser einfachen Antworten und den Rufen nach Abschottung entgegenzustellen.

Politische und wirtschaftliche Verantwortung

Bei der gerechten Gestaltung der internationalen Ordnung sei auch die Wirtschaft gefragt. Steinmeier sieht deutsche Unternehmen hier als positives Beispiel: es sei für sie selbstverständlich, „dass es auf ausländischen Märkten nicht auf die kurzfristige Ausbeutung von Ressourcen, sondern auf langfristig angelegte Investitionen“ ankomme – Prinzipien, die auch in einer globalisierten Welt zukunftsfähig seien.

BoKoWiTa: Diskussionen in Foren und Workshops

Pause auf dem Dach: Austausch über politische und wirtschaftliche Trends.
Pause auf dem Dach: Austausch über politische und wirtschaftliche Trends.© Thomas Koehler/photothek.net

Im Laufe des Wirtschaftstages diskutierten die Botschafterinnen und Botschafter mit Unternehmern in insgesamt 15 Foren und Workshops Themen wie „Beyond Brexit“, „Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft in Lateinamerika“ oder „Zwischen Wettbewerb und Zusammenarbeit: Deutschland und China auf globalen Märkten.“

Auch die transatlantischen Beziehungen standen auf der Agenda: Bei der Abschlussveranstaltung mit dem Titel „USA und Deutschland – Zukunft einer Partnerschaft“ diskutierte Außenminister Steinmeier gemeinsam mit Joe Kaeser, dem Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG, und Philipp Justus, Vice President von Google für Deutschland, Zentral- und Osteuropa.

Zum Weiterlesen:

Botschafterkonferenz 2016

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