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Kulturerhalt in Krisenregionen - Auswärtiges Amt unterstützt Rettung historischer Handschriften aus Mali mit 350.000 Euro

29.06.2015 - Pressemitteilung

Das Auswärtige Amt unterstützt mit 350.000 € aus seinem Kulturerhalt-Programm auch in 2015 den Erhalt Jahrhunderte alter Handschriften der Bibliotheken in Timbuktu (Mali).

Das Auswärtige Amt unterstützt mit 350.000 € aus seinem Kulturerhalt-Programm auch in 2015 den Erhalt Jahrhunderte alter Handschriften der Bibliotheken in Timbuktu (Mali).

Die historischen Manuskripte waren Ende 2012 von der Vernichtung durch islamistische Rebellen bedroht, konnten aber in einer mehrmonatigen Hilfsaktion, insbesondere dank des malischen Bibliothekars und Handschriftenexperten Abdel Kader Haidara und mit Unterstützung des Auswärtigen Amts, in die malische Hauptstadt Bamako gerettet werden.

Die Schriftstücke werden seither im Wege einer internationalen Zusammenarbeit konserviert, restauriert, archiviert und digitalisiert. Zentrale Partner in Deutschland sind die Gerda Henkel Stiftung und das Centre for the Study of Manuscript Cultures der Universität Hamburg als Durchführungspartner der Konservierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen vor Ort.

Außenminister Steinmeier sagte dazu heute (29.06.) in Berlin:

Nicht nur in Palmyra sind Kulturschätze in Gefahr. Islamistische Terrorgruppen wollen kulturelle Identitäten vernichten und bedrohen unser kulturelles Menschheitserbe in Syrien, im Irak und auch auf dem afrikanischen Kontinent.

Das dürfen wir nicht geschehen lassen. Deshalb engagieren wir uns weiter für den Erhalt der antiken Handschriften aus Timbuktu, für deren Rettung vor den islamistischen Rebellen mutige Malier ihr Leben riskiert haben.

Ich danke der Gerda-Henkel-Stiftung und dem Centre for the Study of Manuscript Cultures der Universität Hamburg für die hervorragende Zusammenarbeit im Rahmen des Kulturerhalt-Programms des Auswärtigen Amts.

Deutschland steht fest an der Seite all derer, die sich vom islamistischen Terror nicht das Recht auf ein Leben in Würde nehmen lassen wollen.

Die rund 300.000 geretteten Schriften aus der zum UNESCO Welterbe gehörenden Stadt Timbuktu vereinen das gesammelte naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Wissen der arabischen Welt des 12. und 13. Jahrhunderts. Seit der erfolgreichen Rettungsaktion Ende 2012 bemühen sich Handschriftenexperten aus Mali und Hamburg darum, die Manuskripte der Forschung dauerhaft zugänglich zu machen.

Das Auswärtige Amt hat die Rettung der Handschriften mit 2014 mit 500.000 Euro gefördert und leitet in Bamako eine internationale Koordinierungsgruppe zur Implementierung der Maßnahmen zum Erhalt der Handschriften von Timbuktu.

Zahlreiche internationale Partner haben sich mittlerweile mit Finanzbeiträgen oder eigenen Projekten der Initiative angeschlossen.

Der Schutz kulturellen Menschheitserbes steht auch im Mittelpunkt der 39. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees, die die Staatsministerin im Auswärtigen Amt und derzeitige Vorsitzende des Welterbekomitees Maria Böhmer gestern (28.06.) in Bonn eröffnet hat.

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