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Die Menschen in Aleppo mit Hilfe versorgen

12.08.2016 - Artikel

Außenminister Steinmeier im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Wir müssen dringend dafür sorgen, dass die Menschen in Aleppo jetzt rasch mit Hilfe versorgt werden.“

Die humanitäre Lage in der syrischen Stadt Aleppo spitzt sich weiter zu. Es droht eine Katastrophe für die Zivilbevölkerung. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte Außenminister Steinmeier: „Wir müssen dringend dafür sorgen, dass die Menschen in Aleppo jetzt rasch mit Hilfe versorgt werden.“ Deutschland ist mit einer knappen Milliarde US-Dollar der größte Geldgeber für humanitäre Hilfe für Syrien in diesem Jahr.

Waffenstillstand und humanitärer Zugang unter UN-Kontrolle notwendig

Außenminister Steinmeier bei einer Syrienkonferenz in London (Archiv)
Außenminister Steinmeier bei einer Syrienkonferenz in London (Archiv)© Thomas Imo / photothek.net

Weiterhin ist Aleppo das Epizentrum schwerer Kämpfe. Auf dem Rücken der Menschen wird ein rücksichtsloser Kampf um Macht und Einfluss in der Region ausgetragen. Der syrischen Tragödie droht ein weiteres schreckliches Kapitel, so Außenminister Steinmeier.

Umso dringlicher wird die Versorgung der Menschen in der umkämpften Stadt im Norden des Landes. Die notwendige Versorgung der Zivilbevölkerung ist aber nur möglich, wenn es gelingt, die Waffen zum Schweigen zu bringen und Helfern Zugang zu den von den Kriegsparteien kontrollierten Teilen Aleppos zu ermöglichen. Der humanitäre Zugang „muss unter der Aufsicht der VN laufen und kann nicht der Eigenregie einer Seite des Konflikts unterstehen“, so der deutsche Außenminister gegenüber der FAZ. Auch eine von russischer Seite angebotene dreistündige Waffenruhe pro Tag reiche nicht aus, um „eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden“.

Deutschland größter Geldgeber für humanitäre Hilfe

Das Welternährungsprogramm versorgt Menschen in Syrien mit Nahrungsmitteln.
Das Welternährungsprogramm versorgt Menschen in Syrien mit Nahrungsmitteln.© WFP

Deutschland ist in diesem Jahr mit einer knappen Milliarde US-Dollar der größte Geldgeber für humanitäre Hilfe für Syrien. Mit Blick auf die Lage in Aleppo sagte Steinmeier der FAZ: „Wir sind in täglichem Kontakt mit den Vereinten Nationen, um zu sehen, wo wir noch mehr helfen können, sobald die Zugänge geschaffen sind.“ In Aleppo unterstützt Deutschland unter anderem Krankenhäuser und die Elektrizitätsversorgung, die für Trinkwasserpumpen entscheidend ist. Zudem hilft die Bundesregierung den Vereinten Nationen bei der Nahrungsmittelversorgung. Weitere humanitäre Maßnahmen finanziert Deutschland auch in anderen Regionen in Syrien, ebenso wie in den Nachbarländern.

Alle Akteure in die Verantwortung nehmen

Außenminister Steinmeier und der Sondergesandte der Vereinten Nationen Staffan de Mistura (Archiv)
Außenminister Steinmeier und der Sondergesandte der Vereinten Nationen Staffan de Mistura (Archiv)© AA

„Wir reden aber gleichzeitig auch mit allen internationalen Partners, um einen Ausweg aus dieser katastrophalen Situation in Aleppo zu unterstützen“, so Steinmeier. Dazu habe er mit dem amerikanischen und dem russischen Außenminister gesprochen. „Letzterem habe ich deutlich gemacht, dass Russland als Unterstützer des Regimes sowohl bei der Frage der Waffenruhe als auch beim humanitären Zugang eine besonders große Verantwortung trägt“, sagte der deutsche Außenminister im Gespräch mit der FAZ.

Die Menschen in Syrien leiden seit mehr als fünf Jahren unter dem furchtbaren Bürgerkrieg. Das Gebot der Stunde sei es, militärische Zurückhaltung zu üben und humanitäre Hilfe zu den eingeschlossenen Menschen gelangen zu lassen, so Steinmeier. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Russland führen seit einiger Zeit direkte Gespräche zu Beruhigung der Lage in Syrien. Die aktuelle Situation um Aleppo macht eine Verständigung umso dringlicher.

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